Sicherheitskontrollen hätten ergeben, dass das System angreifbar sei, teilte das Bundesamt für Umwelt (BAFU) am Donnerstag mit. Schaden hätten die Behörden bisher nicht festgestellt. Zurzeit seien die involvierten Bundesstellen und externe Experten dabei, die Sicherheit zu verbessern.
Dies werde voraussichtlich mehrere Wochen in Anspruch nehmen, schreibt das BAFU. Bei den Kontoinhabern will das Bundesamt vorsorglich das Passwort ändern lassen. Im Schweizer Emissionshandelssystem sind laut dem BAFU derzeit Emissionsgutschriften im Wert von rund 4 Milliarden Franken.
Angriffe auf EU-System
In den letzten Wochen waren diverse europäische Emissionshandelsregister Ziel von Angriffen. Als Vorsichtsmassnahme hatte der Bund deshalb Mitte Januar die Möglichkeit von Transaktionen im Emissionshandelsregister Mitte Januar auf die Bürozeiten beschränkt und ausserdem Kontrollen durchgeführt.
Nach Hackerangriffen war der Emissionshandel in der EU am 19. Januar ausgesetzt worden.
Der Handel mit Verschmutzungsrechten ist ein Instrument für den Klimaschutz. /


In mehreren Ländern waren Scheine im Wert von rund 28 Millionen Euro gestohlen worden. Hacker hatten Sicherheitslücken in den nationalen Systemen ausgenutzt. Für die Wiederaufnahme des Handels mussten alle EU-Staaten der EU-Kommission Berichte über ihre Sicherheitsvorkehrungen vorlegen.
Handel mit Verschmutzungsrechten
Die europäischen Emissionsrechte sind in der Schweiz nicht handelbar. Der Bundesrat möchte jedoch das Schweizer Emissionshandelssystem an jenes der EU anbinden. Die entsprechenden Verhandlungen könnten bald beginnen, der Bundesrat hat bereits das Verhandlungsmandat erteilt.
Der Handel mit Verschmutzungsrechten ist ein Instrument für den Klimaschutz. Unternehmen erhalten dabei Emissionszertifikate, die sie zum Ausstoss einer bestimmten Menge des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) berechtigen. Nicht benötigte Papiere können zum Marktpreis weiterverkauft werden. Wer die Umwelt mit hohen Emissionen belastet, muss zahlen.