«Rund 80 Prozent der deutschen IT-Abteilungsleiter beschäftigen sich mittlerweile mit Outsourcing und anderen Themen, bei denen es darum geht, Prozesse und Aufgaben zu optimieren. Eine Abteilung, die alles intern zur Verfügung hat, gehört der Vergangenheit an», sagt Mark Hayes von Harvey Nash. Der IT-Personaldienstleister befragt jedes Jahr über 2.500 sogenannte Chief Information Officers (CIO). Für Führungskräfte bedeutet Outsourcing also: Sie managen internationale Teams, etwa aus Osteuropa oder Asien, die dezentral an einzelnen Projekten zusammenarbeiten.
Mehr strategische Verantwortung für IT-Chefs
Gleichzeitig nimmt die Bedeutung der CIOs für das eigene Unternehmen zu - besonders in Deutschland. «Über 80 Prozent der deutschen Umfrage-Teilnehmer sprechen davon, dass sie mittlerweile eine zentrale strategische Rolle einnehmen. Im globalen Trend sind es bloss 64 Prozent», sagt Hayes. Die Zeiten, in denen IT-Abteilungen nur dazu vorhanden waren, um den laufenden Betrieb aufrecht zu erhalten, sind also zumindest in Deutschland vorbei.
Weitere Umfrageergebnisse verstärken diesen Eindruck: Mittlerweile sind 75 Prozent der befragten deutschen IT-Leiter im Vorstand angesiedelt, 40 Prozent berichten direkt an den Vorsitzenden oder Geschäftsführer. Im weltweiten Trend sind es dagegen nur 29 Prozent.
Server: Vernetztes Arbeiten gewinnt an Bedeutung. /


«Vom Marketing über Controlling bis zum Einkauf ist jeder Bereich davon abhängig, dass die IT-Infrastruktur funktioniert. Je besser sie läuft, desto effizienter kann man arbeiten», sagt Personalexperte Hayes.
50 Prozent der IT-Abteilungen investieren
2009 sind viele Cheftechniker damit beauftragt worden, im ganzen Unternehmen nach Einsparpotenzialen durch Prozessoptimierung zu suchen. Anders hingegen das Jahr 2010. 50 Prozent der Befragten konnten wieder in neue Projekte investieren. «Mittlerweile geht es darum, durch innovative Technologie einen Wettbewerbsvorsprung zu erreichen. Die Wirtschaftskrise gehört der Vergangenheit an», sagt Hayes. Den Aufschwung spürt Harvey Nash in der steigenden Nachfrage. Die Kunden - unter ihnen viele bekannte Konzerne - suchen vor allem SAP-Berater, Software- und Webentwickler. Der Markt ist noch immer leergefegt - obwohl so viele Projekte mittlerweile im Ausland umgesetzt werden. Rund 28.000 Jobs können in Deutschland nicht besetzt werden.