Dazu muss der Versicherer, der in der Schweiz zu den Branchenschwergewichten gehört, allerdings noch an Schlagkraft zulegen. «Wir haben erst einen Etappensieg errungen», sagte Konzernchef Bruno Pfister am Mittwoch in Zürich. Es gebe noch einen weiten Weg zu gehen.
Die Kosten hat Swiss Life indessen bereits deutlich gesenkt. Bezahlt gemacht hat sich die Schlankheitskur «Milestone», die sich der Konzern 2009 verpasst hatte. Swiss Life hat dazu mehrere hundert Stellen abgebaut.
Zum Gewinnsprung beigetragen hat auch der deutsche Finanzproduktevertreiber AWD, der Swiss Life gehört und zu einem wichtigen Vertriebskanal ausgebaut wird. Das Unternehmen aus Hannover schrieb einen Betriebsgewinn von 49,1 Mio. Euro, nach einem Verlust von 41,1 Mio. Euro im Vorjahr.
Gewinn mit reichen Kunden
Erstmals sorgte zudem das Geschäft mit reichen Kunden im Ausland für einen kleinen Gewinn. Das kostenträchtige Geschäft mit den steuergünstigen «Versicherungsmänteln» für grosse Vermögen bringt Swiss Life zwar viele Prämien, aber relativ wenig Gewinn. Erst mit der Menge verwalteter Vermögen - Ende 2010 waren es etwa 15,5 Mrd. Franken - rentiere das Geschäft zusehends, sagte Pfister.
Auch die Kapitalanlagen haben sich für Swiss Life günstig entwickelt.
Swiss Life. /


Als Belastung erweist sich hingegen die Erhöhung des Rentenalters in Frankreich von 60 auf 62 Jahre, wo der Versicherer laufende Invalidenrenten nun zwei Jahre länger bezahlen muss.
Grundsätzlich schwierig für das Geschäftsumfeld sind auch die nach wie vor tiefen Zinsen. Der stark in Europa und in geringerem Umfang auch in anderen Teilen der Welt präsente Konzern spürt auch die Auswirkungen des starken Frankens.
Starker Franken belastet
Das Prämienvolumen sank von 20,22 Mrd. Fr. auf 20,19 Mrd. Franken. In lokalen Währungen dagegen wäre es um 4 Prozent gewachsen. Der wichtige Frankreich-Ableger brachte 5,31 Mrd. Fr. Prämien ein, was in Franken gerechnet eine Stagnation bedeutet, in Euro hingegen ein sattes Wachstum von 9 Prozent.
In Deutschland, wo Swiss Life 2,07 Mrd. Fr. eingenommen hat, war das Volumen in Franken gemessen um fast 4,5 Prozent rückläufig. In Euro hingegen lag es 4 Prozent höher als 2009.