Um weitere Bombenangriffe auf die libysche Bevölkerung zu verhindern, arbeiten Frankreich und Grossbritannien nach Angaben von UNO-Diplomaten an einer Entschliessung für ein Flugverbot in dem nordafrikanischen Land.
Die beiden Länder wollten den Resolutionstext den 15 Mitgliedern des UNO-Sicherheitsrates «recht schnell» unterbreiten, sagten Diplomaten am Montag am UNO-Sitz in New York.
NATO prüft Optionen
Am Montag forderte auch die Arabische Liga ein Flugverbot. Dafür wäre ein UNO-Mandat notwendig. Es gilt aber als unwahrscheinlich, dass die UNO-Vetomächte China und Russland einem solchen Mandat zustimmen würden.
Angesichts der bürgerkriegsähnlichen Zustände reiste ein Erkundungsteam der Europäischen Union nach Libyen, wo auch Diplomaten der UNO erwartet wurden.
Panzer und Geschütze der Rebellen vor Benghazi. /


UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon ernannte den früheren jordanischen Aussenminister Abdul Ilah Chatib zum Sondergesandten.
Die EU-Mission unter Leitung des italienischen Krisenexperten Agostino Miozzo dient der Vorbereitung des Libyen-Sondergipfels am Freitag in Brüssel.
NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen sagte, die internationale Gemeinschaft werde nicht tatenlos hinnehmen, dass die libysche Regierung das eigene Volk bekämpft. US-Präsident Barack Obama ergänzte, die NATO prüfe militärische Optionen gegen Libyen.
Angriffe auf Hafenstadt Ras Lanuf
Die dem Machthaber Muammar al-Gaddafi ergebenen Soldaten waren am Montag auf dem Vormarsch auf die 600 Kilometer östlich von Tripolis gelegenen Hafenstadt Ras Lanuf, die von Rebellen gehalten wird.
Die Folge war eine Massenflucht von Zivilisten, die ihre Autos mit Habseligkeiten beladen hatten. Die Aufständischen leisten erbitterten Widerstand und kontrollieren weite Teile im Osten des Landes. Die Zahl der Toten und Verletzten auf beiden Seiten stieg am Montag weiter.
Vor allem entlang der Küstenlinie versuchen die Truppen Gaddafis, an die Rebellen verlorene Städte zurückzuerobern. Die Gaddafi-treuen Einheiten setzten bei ihrem Vorstoss entlang der Küstenlinie Helikopter, Kampfflugzeuge und Panzer ein.
Dabei war das westlich gelegene Misurata, die drittgrösste Stadt des Landes stark umkämpft.