«Eine gewisse Anzahl von Leuten» in Tokio und im Norden des Landes habe bei den Behörden nachgefragt, ob der angekündigte Regen radioaktiv verseucht sein könne, sagte der stellvertretende Kabinettschef Tetsuro Fukuyama im Fernsehsender NHK und rief die Bevölkerung zur Ruhe auf.
«Die aktuellen Werte bedeuten keinerlei Schaden für die Gesundheit.» Wer sich Sorgen mache, solle einen Regenschirm benutzen. «Und wenn Sie nass werden, reinigen Sie sich», sagte Fukuyama.
Die japanische Wetterbehörde hat drei bis fünf Millimeter Niederschlag im Umkreis des Atomkraftwerks Fukushima 1 vorhergesagt, das durch das Erdbeben am 11. März und den darauffolgenden Tsunami stark beschädigt wurde. Für den Abend wurde auch geringer Niederschlag für die 250 Kilometer weiter südlich gelegene Hauptstadt Tokio angekündigt.
Lage weiterhin kritisch
In dem beschädigten Atomkraftwerk Fukushima 1 blieb die Lage weiter kritisch: Im Reaktorblock 3 sei der Druck am Sonntag gestiegen, teilte ein Sprecher der Reaktorsicherheitsbehörde. «Wir müssen Massnahmen ergreifen um den Druck im Reaktorbehälter zu verringern.» Dies bedeute, dass Luft mit radioaktiven Substanzen aus dem Reaktor abgelassen werden müsse.
Die Bevölkerung in Japan macht sich Sorgen vor radioaktivem Niederschlag. /


Block 3 stand bis Sonntag früh 13 Stunden lang unter dem Beschuss von Wasserwerfern. «Das war eine sehr gefährliche und schwierige Aufgabe», sagte einer der beteiligten Feuerwehrmänner dem Sender NHK. «Überall lagen Trümmer herum. Den Mitgliedern des Teams war die Gefahr der Verstrahlung sehr bewusst.» Die in Block 3 verwendeten Brennelemente sind gefährlich, weil es sich dabei um Plutonium-Uran-Mischoxide (MOX) handelt.
Auch Block 4 wurde erneut mit Wasser bespritzt. Eingesetzt wurden zehn Wasserwerfer der japanischen Streitkräfte und ein Fahrzeug der US-Streitkräfte. Dort ist es ebenfalls das Ziel, den Wasserstand des Abklingbeckens mit abgebrannten Kernbrennstäben zu erhöhen. Der Reaktor 4 war wegen Wartungsarbeiten schon vor dem Erdbeben abgeschaltet.