Die Juso haben nach eigenen Angaben in einer Rekordzeit von 13 Monaten 130'000 Unterschriften gesammelt. Zur feierlichen Einreichung der Initiative stürzten sie auf dem Bundesplatz symbolisch einen Abzocker vom goldenen Thron.
Die Initiative «1:12» sei die einzige Lösung gegen das Abzocker-Problem, schreibt die Juso in einer Medienmitteilung. Sie stoppe die Hochlöhner, damit auch alle anderen Arbeitnehmenden einen gerechten Anteil an dem Unternehmenseinkommen erhalten.
Kritisiert wird auch das ungleichmässige Wachstum der Löhne: Während das Einkommen von Top-Managern aus den Verwaltungsräten der umsatzstärksten Firmen in den letzten Jahren um über 60 Prozent gestiegen ist, so nahmen die restlichen Arbeiter im gleichen Zeitraum nur drei Prozent mehr Geld ein.
Abzocker auf dem goldenen Thron: Feierliche Einreichung der «1:12»-Initiative. /


Diese Entwicklung geschah unabhängig davon, ob das Unternehmen unter der hochbezahlten Geschäftsführung eine positive oder negative Entwicklung zu verzeichnen hatte. Im Schnitt verdienten Manager heute 4 Millionen oder 73 Mal mehr als ihre Mitarbeiter mit dem tiefsten Lohn.
Geht es nach den Initianten, soll dies künftig nicht mehr zulässig sein: Niemand soll in einem Jahr weniger verdienen als der bestbezahlte Manager des gleichen Unternehmens in einem Monat. Es dürfe nicht nur Politik für Superreiche gemacht werden, schreiben die Juso
Novartis: Lohnverhältnis 1:720
Interessante Zahlen präsentiert die Juso in dem Argumentarium zu ihrer Initiative: Während Unternehmen wie Novartis oder die Credit Suisse ihren Führungskräften das Siebenhundertfache des tiefsten Lohnes auszahlen, liegt die Lohnschere bei den grossen Detailhandelskonzernen Migros und Coop nur knapp über dem von der Juso gefordertem Wert.
Die Abzocker-Initiative von Thomas Minder, über welche National- und Ständerat seit drei Jahren streiten, ist in den Augen der Juso keine Alternative: «Die Minder-Initiative stärkt die Rechte der Aktionäre, unsere Initiative stärkt die Rechte des Volkes», sagte der neue Juso-Präsident David Roth.