Der Golfstaat entsendet insgesamt zwölf Kampfflugzeuge zur Durchsetzung des Flugverbots über Libyen, teilte Aussenminister Scheich Abdullah bin Said am Freitag in einer Presseerklärung mit.
Die jeweils sechs Flugzeuge von den Typen F-16 und Mirage würden sich an Patrouillenflügen zur Überwachung des von den Vereinten Nationen verhängten Flugverbots beteiligen, fügte er hinzu.
Als erstes arabisches Land hatte das Emirat Katar kurz nach Verabschiedung der UNO-Resolution vor einer Woche seine Teilnahme an der Militäraktion angekündigt.
Alliierte Luftangriffe nahe Tripolis
Ein libyscher Militärsprecher erklärte, dass «mehrere zivile und militärische Einrichtungen in Tripolis» bombardiert wurden. Nähere Einzelheiten nannte er nicht.
Der US-Nachrichtensender CNN berichtete, Kampfjets hätten am frühen Freitag Stellungen in den Aussenbezirken der Hauptstadt Tripolis bombardiert. Kurzfristig habe es Gegenfeuer der Luftabwehr gegeben, das dann aber wieder aufgehört habe.
Ein französisches Kampfflugzeug hat nach Angaben des Generalstabs in Paris in der Nacht zum Freitag eine libysche Artilleriestellung im östlichen Adschdabija zerstört. Auch britische Flugzeuge beteiligten sich an dem Angriff und schossen auf gepanzerte Fahrzeuge der libyschen Truppen, wie der britische Verteidigungsminister Liam Fox erklärte.
Libyschen Staatsmedien zufolge waren am Vortag eine nicht näher genannte Zahl von Menschen bei Luftangriffen auf die Stadt Tadschura bei Tripolis getötet worden. Oppositionsmedien hielten dem allerdings entgegen, bei den Getöteten handle es sich um Regimegegner, die von regimetreuen Milizen getötet worden seien.
NATO-Übernahme
Das Mandat der NATO gehe nicht über die Flugverbotszone hinaus, sagte Rasmussen in Brüssel. Neben der NATO-Operation wird es laut Rasmussen zunächst weiterhin eine Militäroperation der bisher schon aktiven Koalition geben. Daneben sollen weitere Gespräche stattfinden, um die Rolle der NATO eventuell auszuweiten.
Alliierte Länder wie Frankreich, Grossbritannien und die USA bombardieren seit Samstag auch militärische Zielen in Libyen, um die Resolution des UNO-Sicherheitsrates zum Schutz der Zivilbevölkerung durchzusetzen.
F-16-Kampfjet der Vereinigten Arabischen Emirate. /


Zuvor hatte bereits der türkische Aussenminister Ahmet Davutoglu in Ankara erklärt, die NATO werde das Kommando über alle Militäreinsätze in Libyen übernehmen. Sein Land hatte sich lange dagegen gewehrt.
Durchbruch am Telefon
Der entscheidende Durchbruch war nach Angaben von Diplomaten bei einem Telefongespräch von US-Aussenministerin Hillary Clinton mit ihren Kollegen William Hague (Grossbritannien), Alain Juppé (Frankreich) und Davutoglu (Türkei) gelungen.
Die NATO soll nun für die militärische Leitung des Einsatzes zuständig sein. Die politische Oberaufsicht soll - wie von Frankreich verlangt - ein ständiger Leitungsausschuss führen. In diesem Ausschuss sind jene Regierungen vertreten, die an dem Einsatz teilnehmen - also auch Nicht-NATO-Staaten. Ein erstes Treffen dieser Gruppe ist für den 29. März in London geplant.
USA geben Führung ab
US-Präsident Barack Obama hatte darauf bestanden, die militärische Führung möglichst rasch abzugeben. Die USA sind bereits im Irak und in Afghanistan militärisch stark engagiert.
Die USA könnten das Kommando im Waffengang gegen Libyen schon in den nächsten Tagen abgeben, sagte US-Vizeadmiral William Gortney in Washington. Danach werde sich das US-Militärs stufenweise zurückziehen.
Die westlichen Alliierten haben die die libysche Flugabwehr weitgehend ausgeschaltet. Zuletzt griffen die Alliierten auch Ziele tief im Landesinneren an. Der Vormarsch der Gaddafi-Truppen gegen die Rebellen konnte bisher aber nicht ganz gestoppt werden.