Verwaltungsratspräsident Konrad Graber bezeichnete am Freitag in Luzern das letzte Jahr als sehr erfolgreich. Dabei war der immer internationaler ausgerichtete Luzerner Milchverarbeiter auch den Wechselkursturbulenzen ausgesetzt.
Ziel von Emmi ist es, den Umsatz im Inland zu halten und im Ausland zu wachsen. Zurzeit setzt Emmi 27 Prozent ausserhalb der Schweiz um. Dieser Anteil soll bis in einigen Jahren auf 50 Prozent steigen. Wegen den Marktliberalisierungen sei das Ausland für Emmi fast überlebenswichtig, sagte Emmi-Chef Urs Riedener.
Die Emmi-Spitze betonte, dass das Wachstum aber profitabel sein müsse. Der Milchverarbeiter konzentriert sich deshalb auf Schlüsselmärkte (Nachbarländer, Benelux-Staaten, Grossbritannien, USA) und sein Markenkonzept (etwa «Caffé Latte», «Kaltbach»).
Nischenstrategie im Ausland
Eine Chance im Ausland hat Emmi gemäss Riedener nur bei Nischenprodukten. Emmi werde nie europäischer Jogurt-Marktführer, sagte er. Das Unternehmen müsse mit ihren Produkten zudem eine führende Position einnehmen, um vom Handel wahrgenommen zu werden.
Wuchs der Emmi-Umsatz gegenüber 2009 nominal um 2,5 Prozent, so waren es organisch noch 1,3 Prozent. In der Schweiz nahm der Umsatz um 0,4 (organisch - 1,5) Prozent auf 1,952 Mrd. Fr.
Mit Produkten wie Caffè Latte steigerte Emmi den Umsatz auch im Ausland. /


zu, im Ausland um 8,4 (organisch 9,4) Prozent auf 0,732 Mrd. Franken.
In der Schweiz wie im Ausland trugen neben Akquisitionen vor allem Marken wie «Caffé Latte» und «Kaltbach» zum Wachstum bei. Negativ wirkte sich in der Schweiz der tiefere Milchpreis aus, im Ausland waren es die Fremdwährungseffekte.
Bruttogewinn markant gesteigert
Den Bruttogewinn konnte Emmi um 4,8 Prozent auf 892,5 Mio. Fr. steigern.
2010 verarbeitete Emmi 992 Mio. kg Milch und Rahm, knapp 50 Mio. kg mehr als 2009. 913 Mio. kg stammten aus der Schweiz. Die einheimischen Landwirte profitierten von einer starken Emmi, sagte Graber.
Kein Thema bei Emmi ist eine Verlagerung der Produktion ins billigere Ausland. Emmi baue stark auf der Marke Schweiz auf, hiess es.