Am Vortag war bereits der Vorstoss gescheitert, den am Mittwoch verlorenen Ölhafen Brega zurückzuerobern. Den Truppen des Regimes scheine es zu gelingen, eine komfortable Pufferzone zwischen dem von den Aufständischen kontrollierten Landesteil und dem Kernland der Gaddafi-Anhänger rund um Sirte, der Geburtsstadt des Diktators, zu schaffen, berichtete der BBC-Reporter.
Doch der Rückhalt für Gaddafi scheint zu schwinden. Nach einem Bericht des arabischen Fernsehsenders Al-Dschasira aus der Nacht zum Freitag sind immer weniger Menschen bereit, als «menschliche Schutzschilder» vor der Residenz des Gaddafi-Clans in der Garnison Bab al-Asisija bei Tripolis Stellung zu dienen.
Am Donnerstagabend seien nur mehr noch ein paar Dutzend Libyer dort gewesen, um einer möglichen Bombardierung des Stützpunkts durch die westliche Militärallianz zu trotzen, berichtete der Sender.
Rebellen in Libyen. /


Zu Beginn der Luftangriffe auf libysche Militärziele vor zwei Wochen waren es noch Tausende gewesen.
Ausreiseverbot für Regierungsmitglieder
Gaddafi soll unterdessen allen Regierungsmitgliedern und hochrangigen Beamten verboten haben, das Land zu verlassen. Das berichtete die Zeitung «Al-Sharq al-Awsat» am Freitag unter Berufung auf «offizielle Quellen in Tripolis».
Ein Gesandter des Regimes von Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi hat nach Informationen der BBC in London mit Vertretern der britischen Regierung verhandelt. Mohammed Ismail, ein Vertrauter von Gaddafi-Sohn Saif al-Islam, sei inzwischen wieder nach Tripolis zurückgekehrt.