Bedingung für eine Verhandlungslösung sei, dass die Truppen von Machthaber Muammar al-Gaddafi ihre Angriffe gegen die von den Rebellen gehaltenen Städte beendeten und sich zurückzögen. Gaddafi und seine Familie müssten das Land verlassen, forderte der Vorsitzende des Nationalen Übergangsrats, Mustafa Abdel Dschalil.
Zudem müsse garantiert werden, dass sich Gegner Gaddafis in dem von ihm kontrollierten Westen des Landes frei äussern könnten, sagte Dschalil nach einem Treffen mit dem UNO-Sondergesandten für Libyen, Abdel Ilah Chatib, in der Rebellenhochburg Benghasi.
Ein Sprecher Gaddafis wies die Forderungen umgehend zurück. Es werde bis zum Ende gekämpft, sagte er. Gaddafi selber hatte einen Rücktritt bereits am Donnerstagabend erneut abgelehnt.
Kämpfe nahe Brega
Am Freitag lieferten sich die Aufständischen mit den Gaddafi-Truppen Kämpfe nahe der Ölstadt Brega.
Rebellen in Libyen. /


Wer die 800 Kilometer östlich der Hauptstadt Tripolis gelegene Stadt kontrollierte, war weiterhin offen.
Nachdem die Rebellen die strategisch wichtige Stadt Sirte nicht einnehmen konnten, waren sie in den vergangenen zwei Tagen rund 200 Kilometer in den Ostteil des Landes bis Brega zurückgeworfen worden. Das Öl-Terminal wurde in den vergangenen Wochen mehrmals von beiden Seiten erobert und wieder verloren.
US-Oberbefehlshaber Mike Mullen hatte am Donnerstag erklärt, schlechtes Wetter habe die Luftangriffe diese Woche behindert, was es den Gaddafi-Truppen ermöglicht habe, weiter vorzurücken.
Zeichen von Reorganisation
Allerdings gab es Anzeichen dafür, dass die bislang wild zusammengewürfelten Rebellentruppen sich reorganisieren und damit möglicherweise ihre militärische Schlagkraft erhöhen. Die Rebellen erklärten, immer mehr ausgebildete Offiziere würden jetzt an die Front kommen.
Zwischen Benghasi und der Küstenstadt Adschdabija wurden Geschütz-Stellungen ausgehoben. Damit werden zum ersten Mal organisierte Verteidigungslinien um die Rebellen-«Hauptstadt» angelegt.