«Die Arbeiter haben um 5.38 Uhr bestätigt, dass kein Wasser aus dem Graben mehr ausläuft», erklärte Tepco in Tokio. Die Abdichtung des Lecks sei gelungen durch die Zufuhr von 1500 Litern Natriumsilicaten, sogenanntem «Wasserglas».
Die Einsatzkräfte vor Ort hatten zunächst versucht, den 20 Zentimeter langen Riss in der Leitung des Reaktors 2 mit Beton zu verschliessen. Dieser Versuch scheiterte ebenso wie der Einsatz einer Mischung aus Kunstharz, Zeitungspapier und Sägespäne.
Durch den Riss an der Leitung waren bereits seit dem Wochenende grosse Mengen radioaktiv verseuchten Wassers ins Meer gelaufen. Das Wasser stammte von den Kühlarbeiten am Reaktordruckbehälter, das sich im Untergeschoss des an den Reaktor angrenzenden Turbinengebäudes gesammelt hatte.
Fischer beunruhigt
Unabhängig von dem Leck an der Leitung des Reaktors 2 hatte Tepco am Montag damit begonnen, 11'500 Tonnen schwach radioaktives Wasser in den Pazifik zu leiten.
Ist das Leck endlich dicht? /


Die Massnahme sei erforderlich, um Platz für stärker radioaktiv verseuchtes Wasser zu schaffen, hiess es zur Begründung.
Experten machen sich Sorgen, weil das Wasser nicht nur schnell abbaubares Jod 131, sondern auch langlebiges radioaktives Caesium 137 enthalte. Dadurch könnten Meerestiere dauerhaft radioaktiv belastet werden.
Sonderhaushalt für Wiederaufbau geplant
Die japanische Regierung plant derweil zum Wiederaufbau der Katastrophenregion einen ersten Nachtragsetat in Höhe von mehr als drei Billionen Yen (32 Milliarden Franken). Zur Finanzierung sollen zunächst keine neuen Schulden gemacht werden.
Die Regierung plant vielmehr, bereits geplante Ausgaben zu kürzen, wie die Nachrichtenagentur Kyodo am Mittwoch meldete. Unter anderem wird darüber nachgedacht, eine Aufstockung des Kindergelds und die Einführung weiterer gebührenfreier Autobahnen auszusetzen.
Mit dem Sonderetat sollen die Aufräumarbeiten, der Bau von provisorischen Häusern und der Wiederaufbau der Infrastruktur unterstützt werden.