Redner in Zagreb kritisierten den Richterspruch als eine «Beschmutzung des gerechten kroatischen Befreiungskrieges» in den 1990er Jahren. Veteranenvertreter verlangten den Abbruch der vor dem Abschluss stehenden Beitrittsverhandlungen mit der EU. Es wurden Spruchbänder gezeigt mit Parolen wie «Ich liebe Kroatien - Nein zur EU».
«Das ist eine Schande und eine neue Aggression gegen Kroatien», sagte die Kriegswitwe Dubravka Guberac. «Es sind nicht nur die beiden Generäle, die verurteilt wurden - es ist das ganze kroatische Volk.» Ihr Mann habe sein Leben für Kroatien gegeben. «Bedeutet das Urteil nun, dass sich meine Kinder für ihren Vater schämen müssen?»
Verantwortliche gefunden
Die Regierungspartei HDZ und der frühere Staatschef Stjepan Mesic wurden dafür verantwortlich gemacht, dass Gotovina an das Tribunal ausgeliefert worden war. Auch in der Hafenstadt Split gingen Tausende mit ähnlichen Parolen auf die Strasse.
Gotovina war am Freitag zu 24 Jahren Gefängnis verurteilt worden; Markac erhielt 18 Jahre Haft. Gotovina war Befehlshaber der «Operation Sturm», in deren Verlauf kroatische Armeeeinheiten 1995 die von ethnischen Serben kontrollierte Region Krajina eroberten.
Das Haager Tribunal befand den 55-jährigen Gotovina für schuldig, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben. Gotovina, der zu den meistgesuchten Kriegsverbrechern des Jugoslawien-Krieges zählte, war im Dezember 2005 auf Teneriffa festgenommen worden. In Kroatien gilt Gotovina hingegen als einer der Helden der Unabhängigkeit des Landes.