Sollten die Verhandlungen aber scheitern, könnten die Stammesführer bewaffnete Anhänger in die Stadt schicken. Zwischenzeitlich würden die libyschen Streitkräfte ihre Operationen einstellen, sagte Kaim.
Wie viel Unterstützung Machthaber Muammar al-Gaddafi von den Stämmen zu erwarten hat, ist schwierig einzuschätzen. Die Region um Misrata ist weder für eine sehr hohe Zahl von Stämmen bekannt, noch dafür, dass diese besonders dominant sind.
Ebenso unklar ist, ob die Rebellen überhaupt mit den Stammesführern verhandeln wollen. Letztere versuchten noch immer, mit den Oppositionellen in Kontakt zu treten, sagte Kaim.
Vertreter der Rebellen bestätigten, dass sich die Truppen Gaddafis zurück gezogen hätten, äusserten aber zugleich Zweifel, dass sich das Regime vollständig von Misrata zurückziehen werde.
Noch am Samstag waren in der Stadt heftige Kämpfe aufgeflammt. Unter dem Beschuss der Rebellen zogen sich die Streitkräfte der Regierung bis in die Vororte der Stadt zurück.
Ebenso unklar ist, ob die Rebellen überhaupt mit den Stammesführern verhandeln wollen. /


Zuvor hatte Kaim die fast zweimonatige Belagerung der Rebellenhochburg für beendet erklärt.
Flüchtlingsschiff aus Misrata erreicht Benghasi
Mehr als 500 Flüchtlinge aus Misrata trafen derweil am Sonntag an Bord eines Rotkreuz-Schiffes in der libyschen Rebellenhochburg Bengasi ein. Bei den Evakuierten handelt es sich nach Angaben des Roten Kreuzes vor allem um ausländische Arbeiter.
Manche von ihnen hätten vier bis fünf Wochen in notdürftigen Lagern am Hafen der heftig umkämpften Stadt im Westen des Landes verbracht, sagte Javier Cepero vom Roten Kreuz, welches das Schiff geschickt hatte.
Derzeit seien noch zwischen 2000 und 3000 Menschen im Hafengebiet und warteten auf ihre Evakuierung, sagte Cepero. Das libysche Rote Kreuz versuche die Menschen mit Lebensmitteln und Medizin zu versorgen. Aufgrund der Kämpfe sei dies aber schwierig.
Bislang habe das Rote Kreuz rund 1900 Menschen bei drei Schiffsfahrten aus der Stadt gebracht, sagte Cepero. Zwei weitere Fahrten seien geplant. Evakuierungen aus Misrata wurden auch von anderen Hilfsorganisationen durchgeführt.