Am Ostermontag versammelten sich die Atomkraftgegner an zwölf Standorten von Meilern, um die Stilllegung der Anlagen zu fordern. Anlass dieser Aktionen war der 25. Jahrestag der Atomkatastrophe von Tschernobyl in der Ukraine.
Von Freitag bis Montag fanden nach Angaben des Bundesausschusses Friedensratschlag deutschlandweit 80 Ostermärsche durch insgesamt 100 Städte statt.
Es demonstrierten wieder mehr Leute gegen Atomkraft und für Frieden. /


Die Märsche gehen auf die Proteste gegen das atomare Wettrüsten während des Kalten Krieges zurück.
Die zentralen Forderungen lauteten in diesem Jahr «Raus aus Afghanistan», «Ächtung aller Atomwaffen» und «Abschaltung aller Atomkraftwerke sofort».
«Die Bilanz kann sich sehen lassen»
«Die Bilanz kann sich sehen lassen: Verglichen mit dem vergangenen Jahr verbuchten die meisten Ostermärsche eine Zunahme an Demonstranten, nur in wenigen Städten stagnierte die Zahl, nirgends gab es einen Rückgang», sagte ein Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag.
Die grössten Ostermärsche fanden nach Angaben der Veranstalter im westfälischen Gronau statt mit etwa 10'000 und in Berlin mit etwa 4000 Demonstranten. Hinzu kamen am Ostermontag zwölf grosse Protestaktionen an Atomkraftwerks- und Atommüll-Standorten. Der Geschäftsführer der Netzwerk Friedenskooperative, Manfred Stenner, sprach von einem «Weckruf für die Politik».
20'000 Atomkraftgegner bei Brückenaktion
Die Proteste der Atomkraftgegner reichten auch über Deutschland hinaus. Mit einer grenzüberschreitenden Brückenaktion an elf Standorten entlang dem Ober- und Hochrhein machten zahlreiche Umweltverbände, darunter das «Aktionsbündnis Fessenheim stilllegen jetzt!», gegen das älteste Kraftwerk Frankreichs mobil.
Nach Angaben der Veranstalter beteiligten sich rund 20'000 Menschen an diesen Protesten. Sie forderten einen Ausstieg aus der Atomenergie und eine schnelle Stilllegung des Kraftwerks Fessenheim im Elsass, rund 40 Kilometer nördlich von Basel.