ETH-Ratspräsident Fritz Schiesser räumte zwar ein, dass die Energieforschung nach der Atomkatastrophe von Fukushima noch grössere Dringlichkeit und Bedeutung erhalten hat. Zur Frage eines allfälligen Atomausstiegs wollte er jedoch nicht konkret Stellung nehmen.
Politischer Entscheid
Das sei ein politischer Entscheid, sagte Schiesser vor den Bundeshausmedien. Die langfristige Energieforschung im ETH-Bereich liefere wissenschaftlich fundierte Grundlagen, damit Gesellschaft, Politik und Wirtschaft Entscheidungen treffen könnten.
Die Kernforschung sollte nach Auffassung Schiessers nicht eingestellt werden. Bei Atomenergie gehe es nicht zuletzt auch um Sicherheit, und in diesem Zusammenhang ziehe er beispielsweise Schweizer Experten vor.
Der Leistungsauftrag für den gesamten ETH-Bereich ist jedenfalls noch bis Ende 2012 gültig.
Solarmodule und Windräder: Die Forschung an erneuerbaren Energien läuft. /


Dann wird sich entscheiden, ob die Forscher mehr Mittel erhalten und ob die politischen Organe allenfalls eine andere Marschrichtung vorgeben. 2010 beliefen sich die direkten Bundesbeiträge auf rund 2,13 Milliarden Franken, Zweit- und Drittmittel auf 619 Millionen Franken.
In der gegenwärtigen Energiediskussion stehen unter anderem Gaskombikraftwerke zur Debatte. Ein einziges davon könnte laut Marco Mazzotti, Professor für Verfahrenstechnik an der ETHZ, nach 3- bis 4-jähriger Bauzeit ein Atomkraftwerk der Grösse von Mühleberg ersetzen.
CO2 im Boden binden
Ein Problem dabei ist das CO2. Dieses könnte laut Mazzotti jedoch am Kamin abgefangen und statt in die Atmosphäre in den tiefen Untergrund geleitet werden. Ob und in welchem Masse dieses Verfahren in der Schweiz machbar wäre, werde derzeit erforscht.
Ebenfalls intensiv erforscht werden die Möglichkeiten der tiefen Geothermie sowie verbesserte Pumpspeicherkraftwerke.