Hunderte Aufständische feierten am Mittwoch die Eroberung. Sie zündeten zudem Panzer an, die von den Gaddafi-Truppen am Flughafen zurückgelassen worden waren. Bereits in der Nacht hatten die Rebellen den Flughafen eingekesselt und dort die Kontrolle im nördlichen, östlichen und westlichen Sektor übernommen.
Bei den Kämpfen schossen die Rebellen dutzende Raketen auf Gaddafis Truppen ab. Durch Granatbeschuss der Regierungssoldaten wurden mindestens 13 Rebellen verletzt. Zu möglichen Opfern auf der Seite der Gaddafi-Truppen wurde zunächst nichts bekannt.
Zuvor teilten die Rebellen mit, die Stadt Sarik rund 25 Kilometer westlich von Misrata sei erobert worden. Eine unabhängige Bestätigung war nicht erhältlich.
UNO fordert Waffenstillstand
Die Vereinten Nationen forderten unterdessen erneut ein Ende der Kämpfe. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte in Genf, er habe mit dem libyschen Ministerpräsidenten Al-Baghdadi Ali al-Mahmudi gesprochen und ihn zu einem sofortigen Waffenstillstand aufgefordert.
Libyschen Rebellen haben die komplette Kontrolle über den Flughafen übernommen, der seit Wochen umkämpften Stadt Misrata. /


Für Hilfsorganisationen forderte Ban ungehinderten Zugang in die Kampfgebiete.
Nach dem Untergang eines Boots mit möglicherweise 600 Toten rief der UNO-Generalsekretär die vor der libyschen Küste patrouillierenden Schiffe europäischer Staaten auf, Flüchtlingstragödien auf See zu verhindern. «Jedes Boot, das Libyen verlasse, sollte als des Beistands und Schutzes bedürftig betrachtet werden», sagte er.
EU will Büro in Benghasi eröffnen
Rückenwind erhielten die Rebellen auch von der EU. Sie will »so rasch wie möglich« ein Büro in der Aufständischen-Stadt Benghasi eröffnen. Damit wolle die EU den nationalen Übergangsrat der Rebellen unterstützen, sagte Chefdiplomatin Catherine Ashton vor dem Europaparlament in Strassburg. Der Übergangsrat benötige Hilfe beim Bildungswesen, beim Gesundheitssystem und bei der Sicherung der Grenzen.
Nach Angaben von EU-Diplomaten in Brüssel soll das Büro keinen diplomatischen Status haben, sondern »auf technischer Ebene« arbeiten. Hauptaufgabe sei es, sich um die humanitären Bedürfnisse zu kümmern. Dazu zählten Kontakte zur Zivilgesellschaft, aber auch Hilfen beim Aufbau demokratischer Strukturen.