Sannikow muss seine Haftstrafe in einem Straflager verbüssen, wie ein Reporter aus dem Gericht berichtete. Der Oppositionelle hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen und erklärt, er sei im Gefängnis von der Geheimpolizei gefoltert worden. Den Prozess bezeichnete er als Vergeltung für seine Opposition gegen Staatschef Alexander Lukaschenko.
Der Leiter der Geheimpolizei habe ihm mit harschen Repressalien gegen seien Frau und den gemeinsamen vier Jahre alten Sohn gedroht, erklärte Sannikow.
Andrej Sannikow muss seine Haft in einem Arbeitslager verbringen. /


Seine Frau, eine freie Journalistin, muss sich ebenfalls vor Gericht verantworten. Ihr Urteil wird am Montag erwartet. Die Behörden haben ausserdem damit gedroht, den Sohn des Paares in ein Waisenhaus zu geben.
Internationale Verurteilung
Die USA, Grossbritannien und Deutschland verurteilten den Schuldspruch Sannikows. Vier weitere Oppositionelle wurden in dem gleichen Prozess zu Haftstrafen zwischen drei und dreieinhalb Jahren verurteilt.
Bei Protesten nach der umstrittenen Wiederwahl Lukaschenkos im vergangenen Jahr wurden 700 Demonstranten festgenommen, darunter sieben Gegenkandidaten des autoritär regierenden Präsidenten.