Besonders betroffen ist der Bundesstaat Mato Grosso. Dort stieg die Waldzerstörung nach Analysen des staatlichen Institutes für Weltraumforschung (Inpe) von August 2010 bis April 2011 um 43 Prozent.
Zuvor hatte das Institut Imazon ebenfalls unter Berufung auf Satellitenbilder gemeldet, dass in dem für Soja-Anbau bekannten Bundesstaat Mato Grosso allein im vorigen April 243 Quadratkilometer Wald abgeholzt worden seien und damit 537 Prozent mehr als im entsprechenden Monat des Vorjahres.
Abholzung sofort stoppen
Umweltministerin Teixeira sprach bei einer Pressekonferenz von einer «haarsträubenden und untypischen» Abholzung. Allein im März und April seien Wälder auf einer Fläche von 593 Quadratkilometern gerodet worden. Dies ist eine Fläche grösser als die des Kantons Basel-Landschaft.
«Unser Ziel ist es, die Abholzung bis Juli zu stoppen», sagte Teixeira. Sie kündigte ein rigoroses Vorgehen gegen die Verantwortlichen der illegalen Rodungen an.
Die zunehmende Abholzung im Regenwald bereitet der brasilianischen Regierung Sorgen. (Symbolbild) /


Wer auf den frisch gerodeten Flächen sein Vieh weiden lassen, dem würden die Rinder beschlagnahmt, warnte sie in Brasília. Brasilianische Bauern roden häufig Waldgebiete, um Weideland zu gewinnen.
Eine Notfallkommission solle gebildet werden mit Experten und Vertreter der Bundesbehörden. Ausserdem sollen sich jene Bundesstaaten beteiligen, in denen die Zerstörung der Wälder am ausgeprägtesten ist.
Umstrittenes Waldgesetz
Sie sollen auch klären, weshalb die Abholzung so sprunghaft anstieg. Sie könne sich dieses Ausmass nicht erklären, sagte Umweltministerin Texeira. Die Behörden von Mato Grosso prüften derzeit Grundbesitz für Grundbesitz, um die Gründe zu klären.
Wissenschaftsminister Aloísio Mercadante sagte, viele holzten skrupellos Regenwald ab, weil sie glaubten, unentdeckt zu bleiben. «Aber wir überwachen das», warnte er.