«1.600 Dollar je Feinunze sind durchaus vorstellbar. Denn das Vertrauen in den Dollar nimmt auch angesichts der enormen Staatsverschuldung der USA ab. Hinzu kommt, dass längst nicht nur mehr Private, sondern verstärkt auch die Zentralbanken Gold zukaufen», sagt Erste-Bank-Analyst Ronald Peter Stöferle im Gespräch mit pressetext. Die Rally dürfte weiter gehen. Im April kostete die Feinunze Gold über 1.500 Dollar, derzeit liegt der Preis bei 1.492 Dollar.
Den Umstand, dass US-Star-Investoren wie George Soros die eigenen Bestände aus Angst vor einer Blasenbildung abgestossen haben, ist Stöferle zufolge kein Grund zur Beunruhigung. So spielt Soros eher mit der Markt, als wirtschaftliche Faktoren wirklich zum Tragen kommen zu lassen.
Der Goldpreis steigt ununterbrochen und erreicht Höchstwert nach Höchstwert. /


«Es lässt sich gegenwärtig beobachten, dass die Goldnachfrage vom Westen in den Osten driftet. Vor allem die Inflation in China und Indien ist ein Grund», erläutert Stöferle.
Versicherung in unsicheren Zeiten
Ob die Volksrepublik Indien beim Ansturm auf Gold auch im Gesamtjahr übertreffen wird, ist derzeit nur schwer abzuschätzen. Insider sind sich jedoch einig darüber, dass der Wettbewerb der beiden Schwellenländer den Preis für das Edelmetall auf längere Sicht weiter in die Höhe treiben wird. «Dass Gold eine gute Versicherung in einem unsicheren Umfeld ist, zeigt sich daran, dass auch der Universitätsfonds in Texas einlagert», so Stöferle gegenüber pressetext.
Die Prognosen des Analysten decken sich mit jenen der Commerzbank. Diese geht davon aus, dass die Feinunze nach einer Schwächephase im Sommer bis Jahresende die Marke von 1.600 Dollar erreicht. Vor allem China treibt den Goldpreis «Wir gehen davon aus, dass sowohl die Schmucknachfrage wegen des steigenden Wohlstandes als auch die Nachfrage der Anleger vor allem wegen der Inflationsängste in China weiter zunehmen werden», erklärt das Institut.