Noch sei aber unklar, ob es zu der Verunreinigung in Spanien oder beim Transport oder beim Umladen der Ware in Deutschland gekommen sei, erklärte das Gesundheitsministerium in Madrid am Freitag.
Das Hamburger Hygiene-Institut hatte den Darmkeim am Donnerstag auf drei Salatgurken aus Spanien gefunden. Gemäss Angaben der EU-Kommission stammen die Gurken von Unternehmen aus Malaga und Almería in der südspanischen Region Andalusien. Laut der spanischen Gesundheitsbehörde wurde bislang in Spanien keine EHEC-Belastung gemeldet.
60 neue Fälle
In Deutschland sind mittlerweile in allen Bundesländer Menschen am gefährlichen Hämolytisch-Urämischen Syndrom (HUS) erkrankt. Sie wurden mit dem Durchfall-Bakterium EHEC infiziert; der schwere Verlauf der Infektion wird HUS genannt. Dabei können giftige Stoffwechselprodukte des Bakteriums zu Nierenschäden führen.
Die Zahl der schwer Erkrankten nahm binnen eines Tages um 60 zu, wie der Präsident des deutschen Robert-Koch-Instituts, Reinhard Burger, dem «Morgenmagazin» des Fernsehsenders ARD sagte.
Salatgurken sind die Übeltäter. /


Bislang werden fünf Todesfälle in Deutschland mit dem Darmbakterium in Verbindung gebracht. Gemäss dem Institut erkrankten bislang 264 Menschen an HUS.
Schweiz bislang nicht betroffen
Auch in anderen europäischen Staaten breitet sich das Darmbakterium aus. Gemäss dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) wurde aber bislang in der Schweiz kein Anstieg von EHEC-Infektionen festgestellt.
Die Behörden raten davon ab, Tomaten, Salatgurken und Blattsalate aus Norddeutschland roh zu verzehren. In der Schweiz stehen wegen des grossen inländischen Angebotes derzeit aber kaum spanische Gurken zum Verkauf.
Coop verfügte einen Verkaufsstopp für die noch wenigen spanischen Gurken in seinen Beständen. Bei den Tomaten wiederum hiess es bei der Migros, diese seien aus der Hors-sol-Produktion und unbedenklich, weil sie nicht mit Gülle gedüngt würden.