Nach wie vor rätseln die Experten über die genaue Herkunft des Bakteriums enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC). Die Quelle der gefährlichen Darmkeime ist weiterhin nicht genau bekannt.
Konsumentenschutzministerin Ilse Aigner bekräftigte die Warnung vor rohen Gurken, Tomaten und Salat. "Solange es den Experten in Deutschland und Spanien nicht gelungen ist, die Quelle des Erregers zweifelsfrei zu benennen, haben die allgemeinen Warnhinweise für Gemüse weiterhin Bestand", sagte Aigner der "Bild am Sonntag".
Kritik von Bauernverbänden und Lebensmittelhändlern wies sie zurück: Der Schutz der Konsumenten habe immer Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen, betonte sie.
Zahl der Todesopfer steigt
Mit vier neuen Todesfällen in Norddeutschland stieg die Zahl der Opfer auf zehn - neun Frauen und ein Mann. Bei den Todesopfern handelt es sich um eine 86-jährige Frau, die an den Folgen des durch EHEC verursachten hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS) starb, eine 84-jährige Frau, eine 87-Jährige und um eine 38-jährige Frau.
Bundesgesundheitsministerin Ilse Aigner bekräftigte die Warnung vor rohen Gurken, Tomaten und Salat. /


Letztere war schon am Donnerstag gestorben, wie erst am Samstag bekannt wurde.
Der Höhepunkt der EHEC-Welle ist offensichtlich noch nicht erreicht. Die Zahl der Menschen, die an der Darminfektion erkrankten, nahm am Wochenende weiter zu.
Deutschlandweit wurden mittlerweile mehr als 1200 bestätigte und EHEC-Verdachtsfälle registriert. Normalerweise gibt es im ganzen Jahr etwa 900 gemeldete Infektionen mit den Bakterien.
Auch in anderen Ländern
Fälle einer EHEC-Infektion oder Verdachtsfälle gibt es auch in Schweden, Dänemark, Grossbritannien, den Niederlanden, Österreich und Frankreich.
In der Schweiz erkrankte bis am Sonntag eine Frau nach der Rückkehr aus Norddeutschland an Durchfall. Vermutlich geht die Erkrankung auf den gleichen Stamm von EHEC-Bakterien zurück, der in Deutschland auftritt.
Das Hamburger Hygiene-Institut hatte den Darmkeim am Donnerstag auf drei Salatgurken aus Spanien gefunden. Die EU-Kommission bestätigte am Samstag, dass zwei Produktionsbetriebe von Salatgurken aus Málaga und Almería entgegen erster Berichte nicht geschlossen wurden. Lediglich die Auslieferung von Teilen der Ernte wurde gestoppt.