Dies erklärte die 88-Jährige am Mittwochabend auf der Website des Magazins «Le Point».Françoise Meyers-Bettencourt hatte am Dienstag erneut die Entmündigung der Milliardärin und Haupteignerin des französischen Kosmetikkonzerns L'Oréal beantragt.
«Es ist schwer für sie, wirklich allein und vertraulich mit ihrer Mutter zusammen zu sein», klagt deren Anwältin Béatrice Weiss-Gout in der Zeitung «Le Monde». «Es bildet sich ein Kreis um Liliane Bettencourt, der ihr emotionale Nähe geben soll, aber auf Kosten der Familie geht». Eigentlich hatten Bettencourt und ihre Tochter Ende 2010 ihren Streit offiziell beigelegt.
Im Mittelpunkt des Konflikts steht der Anwalt Pascal Wilhelm, der auch das Vermögen der alten Dame verwalten soll, falls sie selbst es nicht mehr kann. Wilhelm soll die Milliardärin überredet haben, mehr als 140 Millionen Euro in ein Internet-Glücksspiel-Unternehmen zu investieren.
Liliane Bettencourt ist «tief gekränkt», weil man sie unter Vormundschaft stellen wolle. /


Der Besitzer der Firma, Stéphane Courbit, ist selbst Mandant Wilhelms.
Der Präsident der Anwaltskammer von Paris kündigte Ermittlungen gegen Wilhelm an. Es soll abgeklärt werden, ob der Jurist gegen den Anwaltskodex verstossen hat.
Anscheinend schwerhörig und Hirnerkrankung
Die Tochter unternahm bereits zwei Anläufe, ihre Mutter unter Vormundschaft stellen zu lassen, die sie nach der Aussöhnung aber aufgab. Nun könnte es dennoch bald so weit kommen, denn eine Vormundschaftsrichterin befand schon im März, dass die 88-Jährige ihre Interessen nicht mehr selbst vertreten könne.
Sie sei schwerhörig und habe eine Hirnerkrankung, befand die Richterin, ohne daraus allerdings eine Entmündigung abzuleiten. Die Kosmetik-Erbin war im Februar aus dem Bett gefallen und lag wochenlang mit einem Oberschenkelhalsbruch im Krankenhaus. Erst Ende Mai kam sie wieder nach Hause, wo sie sich nur kurz erholen konnte, bevor diese Woche die nächste Runde im Streit mit ihrer Tochter begann.