In der laut SGB repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts Link sprachen sich 85 Prozent der Befragten für gesetzliche Mindestlöhne aus, dies als Mittel gegen Probleme mit Tieflöhnen, wie der SGB am Dienstag mitteilte.
Als fairen Mindestlohn für eine Vollzeitstelle gaben die Befragten im Mittel 4487 Franken an. Das sind rund 500 Franken mehr als die Initiative «Für den Schutz fairer Löhne» verlangt. Zudem sind 70 Prozent der Befragten überzeugt, dass in der Schweiz «viele oder sehr viele Menschen» nicht von ihrer Vollzeit-Arbeit leben können.
Erreicht werden sollen flächendeckende Mindestlöhne in erster Linie mit Gesamtarbeitsverträgen (GAV) und nicht über das Gesetz. Das Volksbegehren fordert einen gesetzlichen Mindestlohn von 22 Franken pro Stunde. Bei 40 Wochenstunden wären das monatlich 3800 Franken, bei 42 Stunden 4000 Franken.
Startschuss der Mindestlohn-Initiative: Mit Gesamtarbeitsverträgen zu 22 Franken in der Stunde. /


Gemäss dem ebenfalls am Dienstag vom SGB vorgelegten Expertenbericht sind Mindestlöhne in Europa und auch in der Schweiz im Kommen. Sie seien ein wirksames Instrument gegen Lohndruck und gegen das Unterbieten von Löhnen.
Noch 20'000 Unterschriften
Bisher unterschrieben rund 80'000 Stimmberechtigte die Mindestlohn-Initiative des SGB. Die Sammelfrist, um die nötigen 100'000 Unterschriften zusammenzubekommen, dauert bis 25. Juli 2012. Für einen «Zwischenspurt» beim Sammeln will der SGB vom 30. Juni bis zum 2. Juli Aktionstage durchführen.