Das geht aus dem Gesamtkonzept hervor, das die Verantwortlichen von Stadt und Kanton zusammen mit den Bahnunternehmen am Dienstag in Bern präsentierten. Bis zum Jahr 2035 dürften schätzungsweise 1,8 Milliarden Franken verbaut werden.
Der Bahnhof Bern ist nach Zürich der zweitwichtigste Bahnknoten der Schweiz. Das Gedränge ist schon heute gross. Ursprünglich waren deshalb zwei neue Tiefbahnhöfe für RBS und SBB geplant. Doch das Ende 2008 präsentierte «Jahrhundertprojekt» erwies sich als zu teuer.
«Keine revolutionäre Lösung, aber zweckmässig»
Die Partner des Projekts «Zukunft Bahnhof Bern» prüften deshalb 19 Alternativen. Die nun präsentierte Lösung ist nach Ansicht des externen Gutachters Ulrich Weidmann «nicht revolutionär, aber zweckmässig».
Vorrang hat der RBS, der in Bern mit besonders grossen Kapazitätsproblemen kämpft.
Der markante Ausbauschritt für die SBB erfolgt erst ab 2025. (Symbolbild) /


Abhilfe schaffen soll entweder ein neuer Tiefbahnhof oder eine Erweiterung des heutigen Kopfbahnhofs. Beide Varianten kosten etwa 520 Millionen Franken, entscheiden wollen sich die Verantwortlichen bis Ende 2012.
Die Bauarbeiten gehören dann zum ersten Ausbauschritt 2015-25. In dieser Phase werden zudem für 300 Millionen Franken die Publikumsanlagen mit einer neuen Westpassage und dem Zugang Bubenberg ergänzt. Die Leistungsfähigkeit der SBB-Zufahrten soll mit baulichen Eingriffen erhöht werden.
Zukunftsmusik
Der markante Ausbauschritt für die SBB erfolgt aber erst ab 2025, wenn die heutige Perronhalle um vier zusätzliche Gleise unter der Grossen Schanze ergänzt wird. Das dürfte nochmals 700 bis 1000 Millionen Franken kosten - was aber deutlich weniger ist als der einst geplante SBB-Tiefbahnhof.
Die kantonale Baudirektorin Barbara Egger sieht im Gesamtkonzept einen «breit abgestützten Lösungsweg». Wie der milliardenschwere Ausbau finanziert werden kann, will der Kanton mit dem Bund klären. Geld erhofft man sich vom Infrastrukturfonds, aber auch von der neuen Vorlage «Finanzierung und Ausbau von Infrastruktur» (Fabi).