Die vier Kantone haben eine interkantonale Arbeitsgruppe mit Fachleuten aus dem Bildungs- und Tourismusbereich gegründet, welche die Aufgabe hat, das Wissen über die Pfahlbauten für die Schule und den Tourismus optimal aufzubereiten. Das gaben Vertreter der vier Kantone am Montag in Sutz-Lattrigen BE am Bielersee bekannt.
Vor diesem Dorf befinden sich unter Wasser wichtige Überreste einer Pfahlbausiedlung. Als Erstes sollen die archäologischen Dienste der vier Kantone möglichst rasch eine gemeinsame Informationsbroschüre zu den Pfahlbauten der Drei-Seen-Region herausgeben, wie einer Mitteilung des Kantons Bern vom Montag zu entnehmen ist.
Mit der Broschüre sollen Touristinnen und Touristen sozusagen einen Blick auf die unter Wasser liegenden Fundstellen werfen können. Im Bildungsbereich prüfen die vier Kantone, ob sie gemeinsam ein Lehrmittel zu den Pfahlbauern erarbeiten wollen.
Es gebe bisher in den Schulen kein Unterrichtsmittel, welche den Lehrkräften einen fundierten und schnellen Einstieg ins Thema ermögliche, heisst es in der Mitteilung.
Pfahlbauten als Welterbe: Hand in Hand wollen die Kantone ihre Pfahlbauten fördern. /


Die Kantone wollen laut den Worten des bernischen Regierungspräsidenten Bernhard Pulver auch ihre archäologischen Aktivitäten rund um die Pfahlbauten koordinieren.
24 Welterbe-Fundstätten im Drei-Seen-Land
Die Kantonsvertreter wiesen in Sutz-Lattrigen auch auf die bereits bestehenden Angebote hin. So sei etwa das «Laténium» in Hauterive NE das grösste archäologische Museum in der Schweiz. In diesem Museum wird auch auf die Pfahlbauer eingegangen.
Erwähnt wurde zudem die kürzlich öffentlich vorgestellte iPhone-Applikation «Palafittes Guide». Dieses Anwendungsprogramm erleichtert Interessierten im Gelände die Ortung der archäologischen Fundstellen und vermittelt Informationen.
Vor zwei Wochen beschloss das Welterbekomitee der UNESCO, 111 Pfahlbauerstätten aus dem Alpenraum als Weltkulturerbe zu erklären. 56 der Stätten befinden sich in der Schweiz, 24 im Drei-Seen-Land.