In einem Schreiben informierte das amerikanische Justizdepartement die Credit Suisse, dass sie Gegenstand einer Untersuchung sei. Das teilte die Grossbank am Freitag mit. Dabei gehe es um grenzüberschreitende Vermögensverwaltungsdienstleistungen für US-Kunden in der Vergangenheit.
Im Rahmen der Möglichkeiten des Schweizer Rechts werde sie weiterhin mit den US-Behörden zusammenarbeiten, um in dieser Angelegenheit eine Lösung zu finden, hält die Grossbank fest.
Die CS hat nämlich in diesem Zusammenhang schon zuvor vom US-Justizdepartement und anderen amerikanischen Behörden Auskunftsersuche erhalten, darunter auch Vorladungen. Auf diese Ersuche habe die Grossbank auch geantwortet.
Die Credit Suisse im Visier der Steuerfahnder. /

Kein Offshore-Geschäft mehr
Die Behörden in den USA hatten im Februar eine Klage gegen vier Schweizer Banker erhoben, die alle für die CS tätig waren, bis auf eine Ausnahme mittlerweile aber nicht mehr bei der Grossbank angestellt sind. Ihnen wird vorgeworfen, ihren Kunden in den USA zur Steuerhinterziehung geraten zu haben.
Die Credit Suisse ist seit 2008 nicht mehr im grenzüberschreitenden Geschäft (Offshore) mit den USA tätig. Die Schweizer Grossbank betonte bisher, dass jene Untersuchung nicht auf die Credit Suisse ziele. Es gehe um die vier Individuen. Nun ist aber die Bank selbst Gegenstand der Untersuchung geworden.
Zu Teilen war die Klage auch eine Folge der UBS-Affäre: Zumindest zwei der Angeklagten wird im Gerichtsdokument vorgeworfen, sie hätten 2009 ihre Kunden auf den Steuerstreit mit der UBS aufmerksam gemacht und ihnen geraten, die Gelder auf ein Konto einer Schweizer Privatbank zu verschieben.