Die Hilfe richte sich an Flüchtlinge in Äthiopien, Kenia und Somalia. Laut eigenen Angaben hat die Schweiz seit Anfang des Jahres 14 Millionen Franken für die Krisenregion bereitgestellt.
Auch die EU will ihre Nothilfe für die dürregeplagte Region binnen weniger Tage erneut aufstocken. Es gehe um eine «bedeutende Erhöhung», sagte die für humanitäre Hilfe zuständige EU-Kommissarin Kristalina Georgieva.
Vorvergangene Woche hatte die Kommission ihre Hilfe für das Horn von Afrika für 2011 um 5,7 Millionen Euro auf rund 70 Millionen Euro erhöht.
Internationale Hilfe jahrelang verboten
Georgieva äusserte sich zur Bitte der islamistischen Shebab-Miliz in Somalia um internationale Hilfe von Anfang Juli mit gemischten Gefühlen. Dies sei «ein Zeichen von Verzweiflung und von Hoffnung» für die Hungernden, sagte die EU-Kommissarin am Montag in Brüssel.
Die Miliz hatte jahrelang in den von ihr kontrollierten Gebieten ausländischen Helfern die Arbeit verboten, unter dem Eindruck der Hungerkatastrophe ihre Haltung jedoch geändert.
Die UNO-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) will kommende Woche ein Sondertreffen zur Lage in Somalia abhalten.
Fast elf Millionen Menschen sind nach UNO-Angaben von der Hungerkatastrophe bedroht. /


Auch die Schweiz hat auf die dramatische Zuspitzung der Not am Horn von Afrika reagiert.
Spenden fliessen nur spärlich
Auf dem vor Wochenfrist eingerichteten Konto der Glückskette zugunsten der von der Hungersnot betroffenen Menschen sind erst spärlich Spenden eingegangen. «Es gibt ein Ferienloch», sagt Alain Geiger, Leiter Projekte der Glückskette.
Bislang trafen auf dem Konto erst etwa 100'000 Franken ein. «Die Aufmerksamkeit für das Thema auch in den Medien entspricht nicht dem Ausmass der Katastrophe», sagte Geiger der sda.
Die Glückskette überlegt derzeit, ob eine zweite Stufe der Sammeltätigkeit eingeleitet werden soll, die dann auch TV- und Radiospots beinhalten würde. Erst wenn mehrere Millionen Franken zusammengekommen sind, können die Hilfswerke neben der Nothilfe auch längerfristige Projekte lancieren, wie Geiger betonte.
Bereits der akute Bedarf ist riesig: Fast elf Millionen Menschen sind nach UNO-Angaben von der Hungerkatastrophe bedroht. Tausende Flüchtlinge aus dem auch vom Bürgerkrieg versehrten Somalia suchen täglich Zuflucht in den Nachbarländern. Betroffen sind zudem Millionen von Farmern und Viehhaltern in Kenia und Äthiopien.