Der amerikanischen Botschaft in Islamabad seien durch das Aussenministerium im vergangenen Monat Vorgaben für das Verlassen der Hauptstadt gemacht worden, hiess es am Sonntag aus westlichen Diplomatenkreisen. Ein Sprecher der Vertretung sagte, man arbeite mit der Regierung an einer Lösung.
«Wir reisen aber immer noch», betonte der Diplomat, ohne nähere Angaben zu machen. Das pakistanische Aussenministerium sprach zwar von einem «konstruktivem Austausch über dieses Thema», wollte spezielle Vorgaben für US-Diplomaten aber nicht bestätigen.
Es gebe generelle Richtlinien für alle ausländischen Vertreter - zu ihrer eigenen Sicherheit. Medienberichten zufolge wurden US-Diplomaten vor kurzem von den Behörden an der Einreise in die nordwestliche Stadt Peshawar gehindert.
CIA-Chef verlässt Pakistan
Zuvor war bekannt geworden, dass der Chef des US-Geheimdienstes CIA in Pakistan das Land «aus medizinischen Gründen» verlassen hat. Der CIA-Agent geniesse in Washington Respekt und volles Vertrauen, sagte ein US-Beamter am Samstag der Nachrichtenagentur AFP.
Der Geheimdienstler war für die Überwachung des US-Einsatzes gegen El-Kaida-Chef Osama bin Laden verantwortlich.
Diplomaten aus der USA haben Richtlinien für die Reise nach Pakistan. (Symbolbild) /


Es sei nicht davon auszugehen, dass der Agent nach Pakistan zurückkehren werde, berichtete der Sender ABC News unter Berufung auf pakistanische und US-Beamte.
Es handelte sich bereits um den zweiten Rückzug eines CIA-Chefs in Pakistan innerhalb von sieben Monaten. Der Vorgänger musste das Land verlassen, nachdem ein pakistanischer Beamter eingeräumt hatte, dass dessen Name preisgegeben worden war. US-Beamte sagten ABC, der jüngste Rückzug werde die Arbeit der CIA in Pakistan nicht beeinträchtigen.
Angespannte Beziehungen
Dem ABC-Bericht zufolge war die Beziehung zwischen dem CIA-Topagenten und seinen Kollegen beim pakistanischen Geheimdienst ISI äusserst angespannt. Das Verhältnis zwischen den beiden Geheimdiensten verschlechter sich, seit ein US-Spezialkommando Anfang Mai Bin Laden im pakistanischen Abbottabad tötete, wo dieser schon lange unbehelligt lebte.
Die Regierung in Islamabad wurde vorab von den Amerikanern nicht ins Vertrauen gezogen. Kürzlich setzten die USA Militärhilfen teilweise aus. In den USA halten sich Zweifel an der Zuverlässigkeit Pakistans im Kampf gegen Extremisten.