Bis zu 50 Menschen sind seit Montagabend bei Angriffen von US-Drohnen in den Stammesgebieten im Nordwesten Pakistans getötet worden. Während die USA den Druck auf die Aufständischen erhöhen, droht Pakistan mit dem Rückzug seiner Truppen aus dem Gebiet.
Die USA hatten am Sonntag angekündigt, 800 Millionen Dollar der US-Militärhilfe für Pakistan zurückzuhalten. Grund sind die Spannungen zwischen den beiden Ländern seit der Tötung von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden, der offenbar seit Jahren unbehelligt in Pakistan gelebt hatte.
Die USA werfen Pakistan offen vor, nicht entschieden genug gegen Taliban-Kämpfer und Mitglieder des Terrornetzwerks Al-Kaida vorzugehen.
Eine bewaffnete MQ-9 Reaper der U.S. Airforce (Archivbild). /


Darum soll nun über ein Drittel der jährlichen Militärhilfe von insgesamt gut zwei Milliarden Dollar eingefroren oder ganz gestrichen werden.
Kein Geld für Truppen
Darunter sind die rund 300 Millionen Dollar, die für die Stationierung von mehr als 100'000 pakistanischen Soldaten in den Stammesgebieten vorgesehen sind. Die Gegend an der Grenze zu Afghanistan gilt als einer der wichtigsten Rückzugsort der Al-Kaida.
"Ich denke, der nächste Schritt wird sein, dass die Regierung oder die Streitkräfte die Soldaten aus den Grenzgebieten abziehen", sagte der pakistanische Verteidigungsminister Ahmed Mukhtar am Dienstag gegenüber dem pakistanischen Fernsehsender Express 24/7. Die weitere Stationierung der Soldaten sei finanziell nicht möglich.
Doppelzüngige Regierung
Die USA machten keine Angaben zu den Drohnenangriffen. Die US-Streitkräfte und der Geheimdienst CIA sind aber die einzigen Einheiten, die die unbemannten Flugzeuge in der Region einsetzen.
Seit der Tötung von Osama bin Laden durch ein US-Spezialkommando Anfang Mai in Pakistan soll es insgesamt 21 US-Drohnenangriffe in den pakistanischen Stammesgebieten gegeben haben. Pakistan verurteilt die Drohnenangriffe zwar öffentlich, arbeitet aber dennoch mit den USA zusammen, etwa beim Auskundschaften von Zielen.