Das Abkommen «Accordo dei Castelli» soll den öffentlichen Verkehr zwischen dem Tessin und Mailand pünktlich zur Weltausstellung, die 2015 in der italienischen Wirtschaftsmetropole stattfindet, verbessern und ausbauen.
Auf der Simplon- und der Gotthardachse sollen häufiger internationale Züge verkehren, wie SBB-Chef Andreas Meyer am Samstag vor den Medien in Bellinzona sagte. Ein weiteres Ziel sei es, die Bahnlinie zwischen Lugano, Mendrisio, Varese und Malpensa rechtzeitig - das heisst Ende 2013, Anfang 2014 - in Betrieb zu nehmen.
NEAT-Strecke früher in Betrieb
Auch der Countdown zur Eröffnung des neuen Gotthardbasistunnels läuft. «Die italienischen Staatsbahnen haben uns versprochen, dass sie die nötigen Kapazitäten südlich von Chiasso sicherstellen», hielt Meyer fest. Er hatte sich bereits am Freitag mit seinem italienischen Amtskollegen Mauro Moretti zu Gesprächen und einem Helikopterrundflug über der NEAT-Strecke getroffen.
Meyer zeigte sich vor den Medien optimistisch, dass die Gotthardstrecke der NEAT bereits im Jahr 2016 schrittweise in Betrieb genommen werden kann. Das wäre ein Jahr früher als geplant.
Um den Engpass südlich des Gotthards zu entschärfen, wollten die FS ursprünglich die Geleise bis nach Mailand verdoppeln.
Blick auf Mailand: Mehr Züge sollen zwischen dem Tessin und der italienischen Wirtschaftsmetropole verkehren. /


Davon war nun keine Rede mehr. Dafür kündigte Moretti an, die Lichtsignale der Schweizer und der italienischen Strecke zu vereinheitlichen. Mit der einheitlichen Technologie sollten pro Tag in beide Richtungen insgesamt bis zu 270 Züge auf der Nord-Süd-Achse verkehren können.
Die vorgestellten Pläne blieben am Samstag noch sehr allgemein formuliert. Für Details zu den einzelnen Projekten sei es noch zu früh, hiess es. Die sechs Partner des «Accordo dei Castelli» wollen sich mindestens einmal pro Jahr treffen, um die Fortschritte ihrer Zusammenarbeit zu überprüfen.
Ziel: «Hohes Pünktlichkeitsniveau»
Ein weiteres Ziel der SBB wie auch der FS bleiben «zuverlässigere» Fahrpläne auf der Strecke Mailand - Zürich, wie der SBB-Chef sagte. Ziel sei es, bis 2013 «die Fahrzeiten auf ein hohes Pünktlichkeitsniveau» zu bringen.