Das war bereits das dritte negative Quartal in Folge. Experten hatten allerdings mit einem wesentlich grösseren Minus von 0,7 Prozent gerechnet. Im ersten Quartal war die unter den Folgen der Dreifach-Katastrophe aus Erdbeben, Tsunami und Atom-GAU leidende drittgrösste Volkswirtschaft der Welt noch um 0,9 Prozent geschrumpft.
Die katastrophenbedingten Ausfälle in der Lieferkette wurden inzwischen weitgehend behoben. Experten rechnen deshalb im laufenden Quartal mit einer Rückkehr zum Wachstum.
Allerdings steht die kräftige Aufwertung der heimischen Währung Yen einer dauerhaften Erholung im Weg, weil dadurch japanische Waren im Ausland teurer werden.
Wirtschaftsflaute. /


Die Exportnation sorgt sich zudem um die Schuldenkrise in Europa und der schwächelnden US-Konjunktur.
Wirtschaftsminister Kaoru Yosano drängt deshalb die Notenbank dazu, ihre Nullzinspolitik beizubehalten und weitere Milliarden in die Wirtschaft zu pumpen. Der Yen-Kurs war allein im Juli um rund fünf Prozent im Vergleich zum Dollar gestiegen.
Investitionen stützen
Gestützt wurde die Wirtschaft im zweiten Quartal vor allem von den Investitionen der Unternehmen, die um 0,2 Prozent zulegten. Die privaten Konsumausgaben, die etwa 60 Prozent der japanischen Wirtschaftsleistung ausmachen, schrumpften um 0,1 Prozent.
Der Aussenhandel drückte dagegen das Bruttoinlandsprodukt um 0,8 Prozentpunkte, weil viele Unternehmen weniger exportieren konnten. Denn durch die Katastrophe waren Werke und Infrastruktur zerstört worden.