Zehntausende waren auf die Strassen geströmt und die Oppositionsparteien hatten sich vereint, um seine Freilassung zu fordern. Mindestens 1400 Demonstranten wurden zeitweise festgenommen.
Hazare sei frei, wolle aber das Gefängnis nicht verlassen, bis er die Genehmigung zu einem öffentlichen Fasten in einem Park in Neu Delhi erhalte, sagte sein Mitarbeiter Manish Sisodia vor dem Gefängnis.
Die Behörden hätten ihn vor die Wahl gestellt, drei Tage in Neu Delhi zu fasten oder in sein Dorf im Bundesland Maharashtra zurückzukehren. Beides lehne Hazare ab. Der Bürgerrechtler will mit einem öffentlichen unbefristeten Hungerstreik schärfere Gesetze gegen die Korruption erzwingen.
Hungerstreik verhindert
Hazare und mehrere Unterstützer waren am Dienstag von der Polizei vor Hazares Haus in Neu Delhi in Gewahrsam genommen worden, bevor er seinen öffentlichen Hungerstreik beginnen konnte. Darauf strömten Demonstranten auf die Strassen.
Die Oppositionsparteien verurteilten die Festnahme als undemokratisch und als Verletzung der Bürgerrechte. Das Parlament unterbrach wegen hitziger Wortgefechte seine Debatte.
Protest gegen schwammiges Gesetz
Hazare hatte bereits im April einen 98-stündigen Hungerstreik abgehalten. Er wollte damit die Teilnahme von Mitgliedern der Zivilgesellschaft in einem Komitee durchsetzen, das ein neues verschärftes Anti-Korruptionsgesetz ausarbeiten sollte.
Der inzwischen erarbeitete Gesetzesentwurf sieht einen Ombudsmann vor, der bei Korruptionsvorwürfen gegen Politiker und Beamte ermitteln soll. Allerdings sind davon der Regierungschef und ranghohe Justizvertreter ausgenommen. Dagegen wollte Hazare mit einem Hungerstreik protestieren.