Rund die Hälfte (48%) der Befragten erachtet den Ausländeranteil von 22,1% als «gerade richtig». Gleich viele (48%) halten die Quote hingegen für «eher zu hoch» (34%) oder für «viel zu hoch» (14%). Junge und Romands sind ausländerfreundlicher: 56% der 18- bis 34-Jährigen und gar 64% der Westschweizer sind mit dem heutigen Ausländeranteil einverstanden.
Ausländer unbestrittener Wirtschaftsmotor
Einer Mehrheit von 59% bereitet die durch die Personenfreizügigkeit ausgelöste Zuwanderung von EU-Arbeitskräften «eher keine» (33%) bis «gar keine» (26%) Sorgen. 40 Prozent sind hingegen «eher» oder sogar «sehr» besorgt. Höher fällt dieser Prozentsatz bei über 54-Jährigen (44%) und bei Befragten mit tiefem Bildungsniveau (47%) aus.
Vier von fünf Befragten (80%) stimmen der Aussage zu, wonach die Schweizer Wirtschaft ohne Ausländer nicht so erfolgreich wäre. Besonders ausgeprägt ist die Zustimmung bei Wählern von SP (94%), FDP (86%) und CVP (83%). Bei der ausländerkritischen SVP liegt die Zustimmung bei 56%.
Gute Noten für Keller-Sutter und Sommaruga
Die Befragten wurden zudem aufgefordert, eine Liste von 16 Politikern aller Parteien auf einer Skala von 0 bis 10 zu benoten.
Vier von fünf Befragten glauben, dass die Schweizer Wirtschaft ohne Ausländer nicht so erfolgreich wäre. /


Am meisten Kompetenz, die Probleme rund um das Thema Migration und Ausländer «in einer guten Art» zu lösen, trauen die Befragten der St. Galler FDP-Polizeidirektorin Karin Keller-Sutter (Note 6,16) und SP-Justizministerin Simonetta Sommaruga (6,14) zu.
Nur die Note 4 erreichen SVP-Präsident Toni Brunner (4,11) sowie SVP-Vizepräsident Christoph Blocher (4,15). Sie schnitten damit im Vergleich der 16 Politiker am schlechtesten ab. Hinter Keller-Sutter und Sommaruga platzierten sich CVP-Fraktionschef Urs Schwaller (5,12) und CVP-Präsident Christophe Darbellay (5,05).
Noten unter 5 erhielten FDP-Präsident Fulvio Pelli (4,97) SP-Präsident Christian Levrat (4,88), Grünen-Präsident Ueli Leuenberger (4,65) und BDP-Präsident Hans Grunder (4,61).
Die Umfrage wurde vom Institut Demoscope vom 8. bis 16. August bei 1002 Wahlberechtigten in der Deutsch- und Westschweiz durchgeführt. Die Messgenauigkeit der Antworten liegt bei +/- 3 Prozent.