Mit der Übernahme von TeleZüri und TeleBärn stärkten die AZ Medien ihre Stellung als eines der führenden Multimedia-Unternehmen der Schweiz, teilte die AZ am Dienstag mit. Zur AZ-Mediengruppe gehören die «az Aargauer Zeitung», die «bz Basellandschaftliche Zeitung», die «az Solothurner Zeitung», «Der Sonntag», Radio Argovia, Radio 32, Tele M1 sowie Wochenzeitungen und Fachzeitschriften.
Noch ist unklar, auf welchen Zeitpunkt TeleZüri und TeleBärn an das Aargauer Medienunternehmen übergehen. AZ Medien-Verleger Peter Wanner hofft, dass dies im Oktober oder November möglich sein wird, wie er auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte.
Im Gegensatz zu TeleZüri ist TeleBärn ein konzessionierter Privatsender. Die Übertragung der Konzession auf die AZ Medien AG muss deshalb vorgängig vom Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) genehmigt werden.
Strategie der Tamedia
Im April hatte der Zürcher Medienkonzern Tamedia bekannt gegeben, dass er aus dem Radio- und TV-Geschäft aussteigen wolle. Der Verkauf von TeleZüri und TeleBärn sei der erste Schritt dazu, sagte Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer auf Anfrage.
AZ Medien kaufen die beiden Privatsender TeleZüri und TeleBärn. /


Zum Verkaufspreis wollte Zimmer keine Stellung nehmen. Über die Einzelheiten des Verkaufs sei Stillschweigen vereinbart worden. Was den Verkauf der beiden Radiosender Radio24 und CapitalFM angehe, werde Tamedia im vierten Quartal entscheiden.
Um die beiden Privatfernseh-Sender von Tamedia buhlten verschiedene Interessenten. An einer Übernahme der vier Radio- und Fernsehsender interessiert war etwa der Casinobetreiber Escor. Im Gespräch war aber auch der Banker und SVP-Nationalratskandidat Thomas Matter, der über seine Matter-Group 7,1 Prozent am Privatsender 3Plus hält.
Das Angebot der AZ Medien sei in jeder Hinsicht überzeugend gewesen und mache auch medienpolitisch Sinn, sagte Zimmer. Das Aargauer Unternehmen habe im TV-Geschäft im Mittelland bereits eine starke Stellung und könne diese nun nach Zürich und Bern ausdehnen. Das Privatfernsehen werde damit gestärkt.