Noch stärker stieg der Gewinn: Tamedia verdiente im ersten Halbjahr 87,7 Millionen Franken. Das sind 67 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Hauptgrund für dieses sprunghaft gesteigerte Ergebnis ist die Übernahme des Westschweizer Verlagshauses Edipresse, die in diesem Halbjahr erstmals berücksichtigt wurde.
Das Unternehmen kündigte zudem einen Chefwechsel an: CEO Martin Kall werde seine Aufgabe anfangs 2013 an seinen bisherigen Stellvertreter und Christoph Tonini übergeben und sich beruflich neu ausrichten. Kall, der sei April 2002 die Unternehmensleitung inne hat, soll dann in den Verwaltungsrat gewählt werden.
Die digitalen Medien, darunter etwa 20 Minuten online oder das Newsnetz, trugen 11 Prozent zum gesamten Umsatz bei. Das sind 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Trotz dieser Steigerung ist das Medienhaus mit den Online-Aktivitäten noch lange nicht dort, wo es hin will: Längerfristig soll der Anteil aus dem digitalen Geschäft 20 Prozent zum Gesamtumsatz beitragen.
Tamedia erzielte ein erfreuliches Ergebnis. /

Martin Kall wird seine Aufgabe als CEO anfangs 2013 abgeben. /


Zugelegt hat auch das Geschäftsfeld «Print Regional», das alle Regionalzeitungen und den «Tages-Anzeiger» enthält sowie Druckzentren, die Vorstufe, Technik und Logistik. Hier meldet Tamedia einen Zuwachs von 5,5 Prozent am Gesamtumsatz. Abgenommen hat hingegen das Geschäftsfeld der Pendlerzeitungen, Wochenzeitungen und Zeitschriften.
Einstieg ins Schnäppchen-Geschäft
Für die zweite Hälfte des Jahres hat sich das Medienhaus drei konkrete Projekte vorgenommen: Das erste ist die Lancierung des Online-Schnäppchen-Anbieters www.scoup.ch im August. Rund 25 Vollzeitstellen werden hier geschaffen.
Das zweite Projekt ist die Lancierung von «20 minuti» im Tessin in Zusammenarbeit mit dem Tessiner Verleger Giacomo Salvioni. Die erste Ausgabe soll am 14. September mit einer Auflage von 36'000 Exemplaren erscheinen. Dritter für das Medienhaus wichtiger Schritt ist die Weiterentwicklung der iPad-Applikation des «Tages-Anzeigers». Im September soll das Angebot kostenpflichtig werden.