Sunrise-Chef Oliver Steil zeigte sich am Mittwoch vor den Medien in Zürich mit dem Ergebnis des ersten Semesters zufrieden: «Es war ein sehr gutes Halbjahr mit sehr schönen Zahlen.» Aber man dürfe nicht vergessen, dass das erste Halbjahr 2010 für Sunrise ein verlorenes Halbjahr gewesen sei. Damals habe das Unternehmen auf die Hochzeit mit Orange gewartet und sei operativ praktisch zum Stillstand gekommen.
Erst nach der geplatzten Heirat sei Sunrise wieder aktiver am Markt geworden und habe eine Reihe von Neuigkeiten an Produkten, Tarifen und im Managementteam angekündigt. «Jetzt vergleichen wir ein Halbjahr des Stillstandes mit einem Halbjahr des Aufbruchs», sagte Steil.
Mehr Gewinn
Der Umsatz sank zwar um 1,9 Prozent auf 976 Mio. Franken. Dies sei auf den internationalen Handel mit Telefonieminuten zurückzuführen, den Sunrise bewusst reduziert habe, erklärte Steil. Damit gingen 40 Mio. Fr. Umsatz verloren, die Marge stieg aber.
Man wolle weniger Umsatz bolzen, sondern achte mehr auf Profitabilität, erklärte der interimistische Finanzchef Daniel Pindur.
Der Betriebsgewinn stieg um 2,7 Prozent auf 287 Mio. Franken. /


Ohne dieses Geschäft, das kaum Gewinn abwirft, wäre der Sunrise-Umsatz im ersten Halbjahr um 2,4 Prozent geklettert.
Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) stieg indes um 2,7 Prozent auf 287 Mio. Franken. Man habe vor allem im Mobilfunk zulegen können, wo der Umsatz um 8,4 Prozent auf 626 Mio. Fr. stieg.
Boom der Alleskönnerhandys
Die Zahl der Mobilfunkkunden nahm innert Jahresfrist um 7 Prozent auf 2,04 Millionen zu. Dabei konnte Sunrise deutlich mehr Handyabonnements verkaufen (+15,5 Prozent auf über 1 Million).
Sunrise profitiert dabei vom Boom der Alleskönnerhandys, den das iPhone ausgelöst hatte. Weil die Leute unterwegs surfen, wechseln auch Prepaidkunden zu Abonnements, um einen pauschalen Datentarif zu bekommen. Die Zahl der Prepaidkunden ging deshalb leicht um knapp 1 Prozent auf 992'000 zurück. Insgesamt steigerte Sunrise die Gesamtzahl der Kunden um 3,2 Prozent auf 2,948 Millionen.