Experten hatten gewarnt, dass bei einem Extrem-Hochwasser die Versorgung mit Kühlwasser in Frage gestellt sein könnte: Die bestehenden Ansaugöffnungen könnten durch Geschiebe aus der Aare verstopft werden. Deshalb wird das Einlaufbauwerk des Notsystems SUSAN nun mit drei zusätzlichen Ansaugstutzen ergänzt.
Um genügend Zeit für die Arbeiten zu haben, schaltete die BKW das Atomkraftwerk schon Ende Juni ab, fünf Wochen vor Beginn der jährlichen Revisionsarbeiten. Doch erst letzte Woche gab das Eidg. Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) grünes Licht für die Verbesserungen am Notsystem.
Die Arbeiten kosten die BKW nach jüngsten Angaben "einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag". Aufgrund grober Schätzungen war der Konzern zunächst von zehn Millionen Franken ausgegangen.
Frage der Wirtschaftlichkeit
Ob das AKW Mühleberg nach all den Zusatzmassnahmen noch rentieren könnte, ist offen.
AKW-Mühleberg: Massnahmen zur Sicherheit bei Extrem-Hochwasser. /


Ineichen sagte, man werde nächstes Jahr in Kenntnis aller Zahlen eine Wirtschaftlichkeitsprüfung vornehmen.
Die BKW strebe weiterhin den Langzeitbetrieb des Atomkraftwerks an, versicherte Ineichen. Dafür müssten aber sowohl die Sicherheit als auch die Wirtschaftlichkeit gewährleistet sein. "Wir sind bereit, dazu auch grössere Investitionen zu tätigen."
Zunächst muss die BKW wie alle AKW-Betreiber bei der Atom-Aufsicht des Bundes zwei weitere Unterlagen einreichen. Bis Ende November ist der Nachweis vorzulegen, dass Mühleberg einem 10'000-jährlichen Erdbeben standhält. Und bis Ende März 2012 soll die BKW zeigen, dass ihr AKW auch für die Kombination eines solchen Erdbebens mit einem extremen Hochwasser gerüstet ist.
Warten auf Kernmantel-Resultate
AKW-Gegner zweifeln die Sicherheit von Mühleberg an - auch aufgrund der seit 1990 bekannten Risse an den Schweissnähten des Kernmantels. Die Risse wurden diesen Sommer mit einer neuen Methode geprüft. Die Testresultate sollen bekannt gemacht werden, wenn das AKW wieder angefahren wird, wie AKW-Leiter Patrick Miazza s