Mit dem Kriegsdrama 'In the Land of Blood and Honey' legte die schöne Schauspielerin ('60 Sekunden') ihr Regiedebüt hin und fühlte sich zum ersten Mal in ihrer Karriere allein verantwortlich für das, was auf dem Set geschieht. «Ich habe mich nie ungeschützter gefühlt», gestand die Künstlerin im Gespräch mit 'Vanity Fair'. «Meine gesamte Karriere lang habe ich mich hinter den Worten anderer versteckt. Jetzt spreche ich. Man fühlt sich lächerlich, wenn man etwas falsch macht.»
Liebe im Bosnienkrieg
'In the Land of Blood and Honey' erzählt die Liebesgeschichte zweier Menschen während des Bosnienkrieges. Jolie hat auch das Drehbuch geschrieben - aus reiner Langeweile. Während eines Aufenthalts in Frankreich war die sechsfache Mutter so krank geworden, dass sie ihre Kids nicht sehen durfte. Ihr Lover Brad Pitt war nicht zu Hause und um sich zu beschäftigen, fing sie an zu schreiben.
«Ich war isoliert, wanderte herum.
Angelina Jolie. /


Ich sehe keine fern und las auch nichts. Also fing ich an zu schreiben. Ich schrieb es in einem Rutsch durch», berichtete die Oscar-Gewinnerin. «Ich schickte es Brad, der unterwegs war, und er rief an und sagte: 'Weisst du, Liebling, das ist gar nicht schlecht.'»
Notgedrungen auf dem Regiestuhl
Zunächst plante die Hollywoodlerin nicht, selbst die Regie zu übernehmen - doch sie fand niemanden, dem sie ihr Skript anvertrauen wollte. Sie liess sowohl Serben als auch Bosnier über die Geschichte schauen und stellte sicher, dass die Handlung möglichst realistisch blieb. Dann engagierte sie unbekannte Schauspieler für ihren Film und setzte sich auf den Regie-Stuhl. Ihr Lebensgefährte war von Anfang bis zum Schluss an ihrer Seite und gab Hilfestellung - auch, wenn Angelina Jolie nicht immer auf seine Ratschläge hörte.
«Er kam vorbei und sagte, was er mochte oder was er nicht verstand. Wie jede Frau hörte ich mir das meiste an und schmetterte ein paar Dinge ab», erinnerte sich die Leinwand-Nixe an den Entstehungsprozess und seufzte: «Brad hat mich so unterstützt - aber es ist schwer, den Menschen, den du liebst, von Kritik zu trennen, deswegen glaube ich nicht, dass er ein fairer Richter ist.»
Neben beruflichen Themen nutzte die Diva das Interview auch, um mit ein paar kursierenden Gerüchten aufzuräumen: «Es gibt keine geheime Hochzeit. Ich bin nicht schwanger. Momentan adoptiere ich auch nicht», stellte Angelina Jolie klar.