Karl Lagerfeld (77) ist kein Mode-Snob. Der Modeschöpfer, der neben seinem eigenen Label auch für 'Chanel' und 'Fendi' arbeitet, hat auch schon Kleidung für die Modekette 'H&M' entworfen und hat nichts gegen Menschen, die in solchen Geschäften einkaufen. Er empfahl jedoch, entweder billige oder teure Kleidung zu kaufen und das Mittelmass zu ignorieren.
«Ich habe die Arbeit für 'H&M' genossen, denn es war eine Erfahrung. Früher meinte man, Menschen wie ich wären versessen auf Exklusivität, ganz abgehoben. Das hasse ich am meisten. Ich finde das veraltet. T-Shirts für sieben Euro sind heute sogar modischer als teure Mode. In der Mitte gibt es mehr Probleme.
Designer Karl Lagerfeld. /


Aber darüber redet man nicht. Die Mitte hat keine Klasse, im Sinne von Mode», ereiferte sich der Deutsche gegenüber 'style.com'.
Der Designer erstaunt viele mit seinem Arbeitseifer. Nicht nur entwirft er Mode für drei verschiedene Labels, er arbeitet auch für andere Auftraggeber wie zum Beispiel das Kaufhaus 'Macy's'. Auf die Frage, was für die Entscheidung zugunsten eines Projektes ausschlaggebend ist, antwortete er: «Dass ich zu 100% dahinter stehe. Ich mache gebündelte Verträge. Ich mache alles selbst - die Mädchen aussuchen, alles. Falls das nicht geht, bin ich nicht interessiert. Das läuft nicht wie früher bei Lizenzverträgen: 'Hier ist mein Name, macht damit, was ihr wollt.' Neulich las ich einen Artikel über mich, in dem stand, dass meine Herangehensweise das genaue Gegenteil von Pierre Cardin wäre. Das ist für mich das grösste Kompliment», erklärte Karl Lagerfeld.