Allerdings nannte Fed-Chef Ben Bernanke bei einer Anhörung im US-Kongress am Dienstag keine konkreten Massnahmen. Bernanke versprach lediglich vage: «Sofern erforderlich, wird die Notenbank ihre Massnahmen ausweiten.»
Zugleich äusserte er sich besorgt zur Euro-Schuldenkrise. Diese sei eine «entscheidende Belastung der globalen Finanzmärkte». US-Politikern riet er, eine Erholung nicht durch zu starkes Sparen zu behindern.
Die US-Börse reagierte zunächst positiv auf Bernankes Signal. Erst im September hatte die US-Notenbank Fed angekündigt, mit erneuten geldpolitischen Massnahmen die Konjunktur anzukurbeln.
Zinsen sollen sinken
In einem Anleihentausch mit einem Gesamtvolumen von 400 Mrd. Dollar will die Notenbank die Zinsen etwa für Unternehmenskredite oder Immobiliendarlehen noch weiter in den Keller drücken.
Seit der Finanzkrise 2008 hatte die Fed zwei Anleihekaufprogramme durchgeführt. Das jüngste hatte ein Volumen von 600 Mrd.
Notenbank-Chef Ben Bernanke. /


Dollar und endete im Juni. Seitdem hoffen die Märkte auf eine erneute Intervention der Notenbanker.
Bernanke zeichnete ein düsteres Bild der US-Konjunktur. «Die Erholung von der Krise war weitaus weniger robust als wir gehofft hatten.» Die Wirtschaft sei in den ersten sechs Monaten des Jahres schätzungsweise lediglich um ein Prozent gewachsen. Nach wie vor liege die Arbeitslosenquote bei neun Prozent.
Aufruf zum Kampf
Zugleich rief Bernanke die Politiker in Washington zum Kampf gegen die amerikanische Wirtschaftskrise auf. Geldpolitik sei zwar ein mächtiges Mittel, aber kein Allheilmittel. Wachstums- und Arbeitsmarktpolitik liege in der Verantwortung aller Politiker sowie des Privatsektors, sagte er.
Eindringlich warnte er davor, durch zu grosse Sparmassnahmen einen Aufschwung zu behindern. «Fiskalpolitik sollte das Ziel haben, langfristiges Wachstum zu fördern.» Vor allem die Republikaner im Kongress fordern striktes Sparen und lehnen etwa das von Präsident Barack Obama vorgeschlagene Jobprogramm in Höhe von 450 Mrd. Dollar ab. Bernanke hatte erst kürzlich die Lage auf dem Jobmarkt als «nationale Krise» bezeichnet.