Der Friedensnobelpreis belohnt damit drei Frauen aus Afrika und der arabischen Welt für ihren Kampf gegen Krieg, Gewaltherrschaft und Unterdrückung von Frauen. Erstmals in der Geschichte des Friedensnobelpreises seit 1901 ging der Preis an drei Frauen zugleich. Insgesamt wurden damit bislang erst 15 Frauen ausgezeichnet.
In der Begründung des fünfköpfigen Komitees hiess es, die drei Frauen würden ausgezeichnet für «ihren gewaltfreien Kampf für die Sicherheit von Frauen und für die Rechte von Frauen auf volle Beteiligung an der Schaffung von Frieden».
Das Nobelpreis-Komitee betonte in seiner Begründung die tragende Rolle der Frauen in gesellschaftlichen Reformprozessen. «Wir können keine Demokratie und dauerhaften Frieden in der Welt erreichen, wenn Frauen nicht die gleichen Möglichkeiten wie Männer haben, um die Entwicklungen auf allen Ebenen der Gesellschaft zu beeinflussen», hiess es in einer Stellungnahme.
Für Frieden in Liberia
Die 72-jährige Johnson Sirleaf und die 39-jährige Gbowee werden als treibende Kraft bei der Beendigung des Bürgerkriegs nach 13 Jahren in ihrem Land geehrt.
Die liberianische Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf. /


Die Wirtschaftswissenschafterin Johnson Sirleaf wurde 2005 zur Präsidentin Liberias gewählt und war damit die erste demokratisch bestimmte Staatschefin Afrikas. Sie stellt sich kommende Woche zur Wiederwahl.
Die Friedensaktivistin Gbowee gründete eine Organisation christlicher und muslimischer Frauen, die sich gegen die Kriegsherren im liberianischen Bürgerkrieg richtete. Für ihren Einsatz für Frauenrechte wurde sie bereits 2009 mit dem sogenannten «Profile in Courage Award» ausgezeichnet.
Vorreiterin des Arabischen Frühlings geehrt
Die 32-jährige Jemenitin Karman ist Vorsitzende der Organisation «Journalistinnen ohne Ketten». Sie gilt als führende Persönlichkeit der seit Januar andauernden Proteste gegen Präsident Ali Abdullah Saleh.
«Ich bin sehr froh über diesen Preis», sagte die dreifache Mutter. «Ich widme diesen Preis der revolutionären Jugend im Jemen und dem jemenitischen Volk.» Der norwegische Komiteechef Thorbjørn Jagland sagte zu Karmans Rolle im Jemen: «Sie ist schon aufgestanden und hat Mut gezeigt, als der 'Arabische Frühling' noch in weiter Ferne lag.»