Im Stadtzentrum und an den meisten grossen Touristenzielen war die Lage dagegen weitgehend normal. Auch am von meterhohen Flutmauern geschützten internationalen Flughafen Suvarnabhumi herrschte Normalbetrieb.
«Wir versuchen Bangkok, den Flughafen, Industriegebiete und Notunterkünfte abzusichern», sagte Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra. An Flüssen und Kanälen in Bangkok wurden die Flutmauern verstärkt, vor Häusern und Geschäften waren Sandsäcke aufgestapelt.
Die Helfer arbeiteten mit Hochdruck daran, einen gebrochenen Deich zu reparieren. Der Deichbruch hatte am Donnerstag für eine erste kurzzeitige Panik gesorgt, nachdem die Behörden eine Überschwemmungswarnung für die nördlichen Vororte ausgegeben hatten.
Höchste Pegel wohl noch nicht erreicht
Vollständig gebannt ist die Gefahr allerdings noch nicht: Am Sonntag könnte sich die Lage noch einmal verschärfen.
Bangkok zählt zwölf Millionen Einwohner. /


Die Behörden rechnen damit, dass die saisonbedingten starken Gezeiten dann den Abfluss des Hochwassers aus den überfluteten Regionen im Norden ins Meer zusätzlich erschweren dürften.
Das Hochwasser könnte von Sonntag bis Dienstag seinen Höchststand erreichen, sagte Worapat Tianprasit vom thailändischen Bewässerungsamt. Der Chao-Phraya-Fluss, der auch durch Bangkok fliesst, habe am Samstagmorgen einen Pegel von 2,27 Meter erreicht. Mit Überschwemmungen werde aber erst ab 2,50 Meter gerechnet.
Internationale Unterstützung
Die Schutzmassnahmen wurden von Ländern wie China, Japan und den USA finanziell und logistisch unterstützt, wie Ministerpräsidentin Yingluck erklärte. Die USA brachten Tausende Sandsäcke mit einem Transportflugzeug ins Land, zehn US-Marineinfanteristen sollen mit einem Erkundungsteam den Bedarf für weitere Hilfen prüfen.
Thailand erlebt seit mehr als zwei Monaten die heftigsten Regenfälle und Überschwemmungen seit Jahrzehnten. Bisher kamen fast 300 Menschen ums Leben. Etwa 110'000 Menschen haben in Notunterkünften Schutz gesucht, rund ein Drittel des Landes steht derzeit unter Wasser.