Die Fluten setzten die umliegenden Häuser zwei Meter tief unter Wasser. Bislang seien aber vor allem Felder überschwemmt worden, sagte der stellvertretende Provinzgouverneur Lerpong Kaiwsrichan.
Die schweren Unwetter haben drastische Folgen für die Wirtschaft des Landes. Die Fluten hätten Schäden in Höhe von umgerechnet mehr als 2,3 Milliarden Franken angerichtet, teilte der thailändische Finanzminister Thirichai Phuvanatnaranubala mit. Das Wirtschaftswachstum könne bis zu 0,9 Prozent in diesem Jahr einbüssen.
Der japanische Autokonzern Toyota teilte mit, die Produktion in allen drei thailändischen Fabriken sei gestoppt worden. Auch Honda hielt die Bänder an, nachdem die Fluten einen Schutzwall aus Sandsäcken um eine Industriezone durchbrochen hatten. Nikon setzte in einem Werk die Produktion einer Digitalkamera aus.
Schlecht vorbereitet
Thailand ist von den Unwettern am schlimmsten betroffen. Präsidentin Yingluck Shinawatra gab zu, dass die Hauptstadt Bangkok die Flutprävention noch nicht abgeschlossen habe, berichtete die Tageszeitung «Bangkok Post» in ihrer Online-Ausgabe.
Schwere Überschwemmungen drohen Bangkok zu erreichen. /


Man sei schlecht vorbereitet.
Die Behörden befürchten, dass in wenigen Tagen Flutwasser aus dem Norden die Hauptstadt erreichen wird und der Chao-Praya Fluss dann über seine Ufer tritt. In den vergangenen zwei Wochen musste Wasser aus Staudämmen in die Flüsse Ping und Nan gelassen werden. Sie münden in den Chao-Praya-Fluss, der durch Reisbauflächen und die Hauptstadt Bangkok fliesst.
Vorsorglich hat die thailändische Regierung deshalb 700'000 Sandsäcke für die Hauptstadt angefordert, um die Bevölkerung zu schützen. Zudem sind dort mehrere Evakuierungszentren eingerichtet worden. Im Grossraum Bangkok leben offiziell etwa zwölf Millionen Menschen.
Schlimmste Überflutungen seit 1995
Schon am Wochenende hatten starke Regenfälle Überschwemmungen in Bangkoks Strassen verursacht. An den Ufern des Chao-Praya standen Häuser und viele der beliebten Ufer-Restaurants unter Wasser.
Starke Monsun-Regenfälle sind in den vergangenen Monaten auf Thailand und die Nachbarstaaten Kambodscha, Laos und Vietnam niedergeprasselt. Insgesamt sind dabei mindestens 500 Menschen ums Leben gekommen.