Wie der Rundfunksender SR berichtete, beantragte der von einem Gericht eingesetzte Zwangsverwalter Guy Lofalk am Donnerstag den Abbruch des Sanierungsverfahrens mit Gläubigerschutz. Unmittelbar zuvor hatte Saab in Trollhättan mitgeteilt, dass man an zugesagten Finanzmitteln aus China zweifele und Soforthilfe aus den USA annehmen wolle.
Sollte ein Gericht dem Antrag Lofalks entsprechen, wäre ein Insolvenzverfahren für Saab praktisch unausweichlich. Nach den Rundfunkangaben will die Unternehmensführung Lofalk durch einen anderen Zwangsverwalter ersetzen lassen und das Sanierungsverfahren weiterführen.
Dafür sollen noch vor dem Wochenende 60 Mio. Dollar (54 Mio. Fr.) als Kredit vom US-Finanzunternehmen North Street Capital bereitgestellt werden.
Ausserdem wolle North Street Aktien des Saab-Eigners Swedish Automobile N.V. (Swan) im Gesamtwert von 10 Mio.
Saab steht vor dem Aus. /


Dollar übernehmen. Hinter dem US-Unternehmen steht der frühere Rennfahrer Alex Mascioli, der auch schon die Anteile am niederländischen Sportwagenhersteller Spyker Cars von Swan übernommen hat.
Sofortiger Geldbedarf
Saab braucht sofort Geld, um die Ende Oktober fälligen Gehälter und Löhne für seine 3500 Beschäftigten zahlen zu können. Dafür hatten die chinesischen Unternehmen Youngman und Pang Da eine «Brückenfinanzierung» zugesagt.
Sie wollen als künftige Haupteigner bei dem schwedischen Hersteller hochklassiger, aber auch hochpreisiger Personenwagen mit einem Gesamtbetrag von 245 Mio. Euro einsteigen. Noch aber stehen die behördlichen Genehmigungen aus Peking für ihren Einstieg aus.
Seit einem halben Jahren hat das Unternehmen wegen Produktionsstillstands praktisch keine Einnahmen mehr. Das Unternehmen befindet sich in einem gerichtlich verfügten Sanierungsverfahren mit Gläubigerschutz.