Der schwedische Autohersteller scheiterte am Donnerstag mit seinem Antrag auf Gläubigerschutz vor einem schwedischen Gericht. Das Gericht begründete seinen ablehnenden Bescheid mit unzureichenden Angaben des Unternehmens darüber, wie eine dauerhafte Sanierung finanziert werden solle.
«Die Produktion konnte trotz aller Anstrengungen seit Ende März nicht in Gang gehalten werden», kritisierte das Gericht in seiner schriftlichen Begründung. Auch seien die Angaben über eine von zwei chinesischen Unternehmen zugesagte Finanzierung über 245 Mio. Euro «sehr allgemein gehalten» und unzureichend.
Laut dem niederländischen Saab-Chef und -Eignervertreter Victor Muller sollten der relativ kleine Autohersteller Youngman und der Grosshändler Pang Da bei Saab einsteigen. Schwedens Wirtschaftsministerin Maud Olofsson nannte die ablehnende Entscheidung des Gerichts «überraschend».
Gewerkschaftsvertreter kündigten nach Bekanntgabe der ablehnenden Entscheidung einen Insolvenzantrag wahrscheinlich schon in den nächsten Tagen an.
Saab produziert seit April nicht mehr. /


Mit der Massnahme könnten sie die Auszahlung der August-Löhne und -Gehälter durch einen staatlichen Garantiefonds sichern.
Rückstand bei Lohnzahlungen
Am Saab-Stammsitz Trollhättan nördlich von Göteborg war für die fälligen Lohnzahlungen zum Monatsende kein Geld mehr in der Kasse. Saab konnte Ende August zum dritten Mal in Folge die Löhne und Gehälter für die 3700 Beschäftigten nicht termingerecht auszahlen.
Das Unternehmen hatte 2009 als zum Verkauf stehende Tochter des US-Konzerns General Motors (GM) schon einmal wegen hoher Schulden Gläubigerschutz beantragt und bewilligt bekommen.
Das Traditionsunternehmen mit Kultstatus unter Freunden technisch anspruchsvoller Autos wurde Anfang 2010 an den kleinen niederländischen Sportwagenhersteller Spyker Cars (jetzt: Swedish Automobile) verkauft.
Die jetzigen kurzfristigen Schulden beziffert Saab auf umgerechnet 924 Mio. Franken (6,9 Mrd. Kronen). Im vergangenen Jahr setzte das Unternehmen nur noch 30'000 und im ersten Halbjahr 2011 lediglich 13'000 Autos ab. Gegen die Gerichtsentscheidung kann das Unternehmen bis Monatsende Berufung einlegen.