In Chicago wurden 130 Personen am Sonntagmorgen festgenommen, weil sie einen Park in der Innenstadt nicht räumen wollten. Auch in Cincinnati wurden elf Demonstranten in Gewahrsam genommen, weil sie die Schliessung eines innerstädtischen Platzes ignorierten.
In Oakland im US-Staat Kalifornien verzichteten die Stadtväter in der Nacht zum Samstag darauf, ein gestelltes Ultimatum zur Räumung des Platzes vor dem Rathaus durchsetzen zu lassen.
In New York wurde am Samstag in der Nähe des Zuchotti-Parks, dem Ausgangspunkt der Proteste, ein 24-jähriger Kanadier in Polizeigewahrsam genommen, weil er eine zwölf Meter hohe Skulptur erklommen hatte.
Er wolle erst wieder herunterkommen, wenn der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg zurückgetreten sei, verkündete er. Nach stundenlangen Verhandlungen mit der Polizei stieg er wieder herab.
Unterstützung in der Bevölkerung
Mehrere Demonstranten äusserten sich verärgert über die Aktion. Sie lenke nur von den Botschaften der Bewegung ab und gebe Kritikern einen Grund dafür, die Bewegung nicht ernst zu nehmen.
Die Demonstrationen gehen weltweit weiter. /


Allerdings steht über ein Drittel der Amerikaner einer Umfrage zufolge hinter der Protestbewegung «Occupy Wall Street», und mehr als die Hälfte ist wütend auf die US-Politik. 37 Prozent der Befragten unterstützten in der jüngsten AP-GfK-Umfrage die Proteste, zumeist Anhänger der Demokraten.
58 Prozent äusserten sich zornig über die Politik, in allen politischen Lagern in etwa gleich viel und deutlich mehr als im Januar mit 49 Prozent. Hoffnungsvoll auf die Politik schauen nur noch 47 Prozent, gegenüber 60 Prozent zu Jahresanfang.
Auch in der Schweiz
Der Widerstand gegen die Macht der Banken wurde auch in Deutschland fortgeführt. Am Wochenende demonstrierten in mehreren Städte erneut mehrere tausend Demonstranten für mehr Demokratie und eine stärkere Kontrolle der Finanzinstitute.
Auch in der Schweiz gingen am Samstag wieder Menschen gegen das Finanzsystem auf die Strasse. In Zürich auf dem Paradeplatz und auf dem Berner Bundesplatz gab es Protestaktionen.