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HIV-Positive werden diskriminiertBern - Menschen mit HIV kämpfen auch in der Schweiz nach wie vor gegen ihre Ausgrenzung aus der Gesellschaft. Anlässlich des Welt-Aids-Tages vom Donnerstag gab die Aids-Hilfe Schweiz die neuesten Zahlen bekannt: In den letzten zwölf Monaten sind 84 Fälle von Diskriminierung gemeldet worden.nat / Quelle: sda / Dienstag, 29. November 2011 / 12:40 h
Das sei nur die Spitze des Eisbergs, teilte die Aids-Hilfe Schweiz (AHS) am Dienstag mit. Dabei nähmen vor allem Diskriminierungsfälle im Erwerbsleben zu. «HIV-positive Menschen laufen Gefahr, dass ihr Arbeitsverhältnis gekündigt wird oder dass sie von Kolleginnen oder Kollegen gemobbt werden, wenn ihre HIV-Infektion bekannt wird», schreibt AHS.
Probleme gebe es auch beim Versicherungsschutz im Krankheitsfall: HIV-positive Menschen hätten kaum Chancen, eine Einzeltaggeldversicherung abzuschliessen.
Um die Diskriminierungen am Arbeitsplatz wirksam zu bekämpfen, reiche der Kündigungsschutz in der Schweiz nicht aus, schreibt die AHS. Denn heute könne eine missbräuchliche Kündigung kaum bewiesen werden, wenn sich die Aussagen der Arbeitnehmer und -geber widersprächen.
Umkehr der Beweislast Die AHS fordert deshalb eine Umkehrung der Beweislast.Die neue Kampagne gegen Diskriminierung HIV-Positiver im Arbeitsleben. /
Demnach sollten Arbeitgeber nachweisen müssen, dass sie nicht diskriminierend gehandelt haben. Gemäss AHS leben heute 25'000 Menschen mit HIV oder Aids in der Schweiz. Jedes Jahr kommen 600 bis 700 Neuansteckungen dazu. Die Diagnose HIV ist kein Todesurteil mehr. Dank der verfügbaren Medikamente ist HIV zur chronischen Krankheit geworden. Die AHS, der Dachverband der 21 kantonalen und regionalen Aids-Hilfen und Organisationen, ist die Meldestelle für Diskriminierungen im HIV/Aids-Bereich. Sie sammelt die ihr bekannten Fälle und leitet diese zwei Mal jährlich an die Eidgenössische Kommission für Aidsfragen weiter. Die AHS interveniert auch direkt bei Diskriminierungen und berät HIV-positive Menschen in Rechtsfällen.
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