Jüngster Marktteilnehmer ist Beidoo, aufgebaut von China. In Europa steht das System aktuell noch nicht zur Verfügung - bis 2020 soll es aber soweit sein.
Anfang Dezember beförderte China den zehnten Satelliten für das Positionierungssystem ins All. Nun gaben die Chinesen bekannt, dass der Dienst gestartet sei. Beidoo - zu deutsch Kompass - sei zum Start nur in der Volksrepublik China sowie in unmittelbar angrenzenden Gebieten nutzbar. Im kommenden Jahr ist aber ein Ausbau geplant, so dass der komplette asiatisch-pazifische Raum auf Beidoo setzen könne.
China löst sich vom GPS-System
Genutzt werden soll Beidoo wie andere Positionierungssysteme auch - etwa für Fischer, Landwirtschaft oder eben für Navigationssysteme im Auto. Für China bedeutet ein eigenes Positionierungssystem aber auch, dass sich das Land technologisch weiter vom Westen abkoppelt.
Immer mehr Regionen machen sich unabhängig von GPS.
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Die Chinesen befürchten, dass die USA bei einem militärischen Konflikt das GPS-Signal in der Region verschlechtert oder ganz abschaltet, damit sich das chinesische Militär nicht mit amerikanischen Ortungssystemen navigieren lässt.
Auch Russland hat diesen Monat sein eigenes Positionierungssystem in Betrieb genommen. Glonass ist ab sofort weltweit nutzbar. Einige Handys haben auch bereits einen Chip mit einer entsprechenden Unterstützung an Bord - sie können durch eine Kombination von GPS und Glonass besonders exakt orten. Auch Europa will sich von GPS lösen und arbeitet an einem eigenen Navigationssystem mit dem Namen Galileo. Die Arbeiten an diesem System verzögern sich jedoch seit Jahren. Inzwischen wird davon ausgegangen, dass Galileo erst 2020 weltweit funktioniert. Alleine China will bis 2015 noch 30 weitere Satelliten ins All schiessen, um Beidoo aufzubauen.