«Solange Diskriminierung noch so ausgeprägt ist, bedarf es Initiativen, wie eine solche Plattform. Die Motivation zum Outing wächst, vor allem aufgrund der gegenseitigen Unterstützung», so Renate Rampf, Sprecherin des Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland, gegenüber pressetext.
Gläserne Decke
«Gerade im Berufsleben ist die Diskriminierung von Homosexuellen ausserordentlich hoch. Aufgrund von Existenzängsten outet sich allein in Deutschland nicht einmal die Hälfte. Geoutete schaffen es meist nur maximal bis zum mittleren Management - wir haben es mit dem Phänomen der gläsernen Decke zu tun», erklärt Rampf.
Mit über 100 Mio. User ist LinkedIn derzeit die beliebteste berufsbezogene Plattform im Netz. Auch Facebook hat mit BranchOut ein eigenes Netzwerk für Berufstätige. Für Lesben, Homo-, Bi- und Transsexuelle (LHBT) gab es bis 2010 keine eigene Community. Bill Steward und Richard Klein wollten diesem Problem mit Dot429 Abhilfe schaffen. So wurde in San Francisco eine Alternative zu LinkedIn für die LHBT-Gemeinschaft ermöglicht.
Für Lesben, Homo-, Bi- und Transsexuelle (LHBT) gibt es nun eine eigene Community, Dot429. /


Durch die Homepage soll laut Gründer und CEO Klein eine Verbindung zwischen Leben und Karriere aufgebaut werden. Die Seite soll mehr als ein «homosexuelles LinkedIn» sein. Es ist zum Teil soziales Netzwerk, LinkedIn, Event-Unternehmen und teils Publishing-Plattform. Zudem sollen Online- und Offline-Status miteinander verbunden werden. Durch Live-Events sollen die Nutzer auch ausserhalb des Netzwerks zusammengebracht werden, aufgrund ihres Berufes, aber auch aufgrund ihres Privatlebens.
Bereits 60.000 Mitglieder
Fehlende nationale Konkurrenz erhöht laut Klein das Potenzial am Markt. Heute sind 60.000 Menschen Mitglied dieser Plattform. Auch bestehen mittlerweile Partnerschaften mit bekannten Marken wie Fiat, Saks Fifth Avenue, Infinity und General Motors.
«Gerade in Amerika spielt Religion eine grosse Rolle. Überall wo Kirche draufsteht, ist es äusserst schwierig für die LHBT-Community. Es gibt mittlerweile einige Unternehmen, die eine Diversity-Strategie anstreben, dabei aber oft ihr Image riskieren. Wichtig ist die rechtliche Gleichstellung», meint Rampf.