In Österreich wurde der Start einer Open-Data-Plattform auf Bundesebene jetzt auf April verschoben. «Auch durch das klare Ja der EU zu Open Data im Rahmen der aktualisieren Public-Sector-Information-Richtlinie zeichnet sich ab, dass sich die Veröffentlichung von maschinenlesbaren, nicht-personenbezogenen Informationen langfristig durchsetzen wird. Die politische Willensbildung in Österreich dazu ist allerdings noch nicht abgeschlossen», sagt Robert Harm von open3.at , dem Netzwerk zur Förderung von OpenSociety, OpenGov und Open Data. Von der Einführung könnten am Ende alle profitieren.
Freie Lizenz
Viele Länder, wie etwa Grossbritannien, haben bereits mehr Erfahrung mit Open Data. Dafür ist Österreich in anderer Hinsicht vorbildlich. «Im Rahmen der Cooperation Open Government Data Österreich hat man sich auf die Konvention geeinigt, Daten unter einer Creative-Commons-Lizenz zu veröffentlichen. Unter Angabe der Quelle kann jeder die Daten grundsätzlich frei verwenden. In anderen Ländern, wie Deutschland gibt es noch keinen derart klaren Konsens hinsichtlich der Lizenzfrage für Open Government Data», so Harm. Selbst die kommerzielle Verwertung ist erlaubt. «Das wird sogar aktiv gefördert. Der Staat hat im Rahmen von Creative Commons Lizenzen entstandenen Werken jedoch keinen Anspruch auf eventuelle Gewinnbeteiligungen», sagt der Experte.
Österreich befürwortet kommerzielle Nutzung ausdrücklich. /


In Österreich haben die Open-Data-Bestrebungen ihren Ausgang in den Städten genommen. Dort gibt es teilweise schon länger eigene Portale, über die auf die Daten zugegriffen werden kann. Anfangs wird das Bundes-Angebot noch beschränkt sein. «Vorerst werden wie man am Beispiel von Wien und Linz sieht, vor allem Geo- und Statistikdaten im Rahmen von Datenportalen zur Verfügung gestellt. Langfristig könnten auch wirtschaftliche Daten interessant werden, wobei es in gewissen Bereichen sicher noch einer Änderung der gesetzlichen Grundlagen bedarf.», erklärt Harm.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Mithilfe von Open Data kann die Transparenz in der Verwaltung deutlich erhöht werden. Open Government ist ein Ziel, das mit der offenen Politik verfolgt wird. Nach der vollständigen Implementierung können sowohl Privatpersonen als auch Firmen nach Belieben Daten analysieren und damit die Verwaltung kontrollieren. Rechtlich sind in Österreich allerdings einige Dinge zu beachten. «Die rechtlichen Rahmenbedingungen in Österreich sind nicht immer mit Open-Data-Prinzipien kompatibel. Unzureichende Informationsfreiheitsgesetze oder die Gültigkeit des Datenschutzes auch für juristische Personen seien hierbei beispielhaft genannt. Anwendungen wie 'wo ist das sauberste Restaurant', die es etwa in New York gibt, sind dadurch bei uns zum Beispiel nicht möglich», so Harm.